Landespopfestival Mecklenburg-Vorpommern: Musikvielfalt, Miteinander und Carls8berg auf dem Weg zum Bundesfinale 2026.

Am vergangenen Samstag wurde der Rostocker M.A.U. Club zum Zentrum der Nachwuchsmusikszene in Mecklenburg-Vorpommern. Beim Landespopfestival, organisiert vom PopKW, präsentierten sich sechs Acts aus ganz Mecklenburg-Vorpommern – genreübergreifend, kreativ und mit spürbarer Freude am gemeinsamen Musizieren.

Von Indie-Pop über Elektronik bis Punkrock zeigte sich die Diversität der regionalen Szene in voller Stärke. Besonders bemerkenswert: Alle teilnehmenden Acts erhielten eine Gage von 500 Euro – ein klares Signal der Veranstaltenden, dass musikalische Leistung fair honoriert wird und niemand mit dem Gefühl des Verlierens nach Hause gehen muss. Der Abend vermittelte deutlich das Gefühl von „Miteinander statt Gegeneinander“ und setzte damit ein wichtiges Zeichen gegen alte Wettbewerbsallüren.

Einmal Gruppenfoto bitte! Alle Acts singen gemeinsam mit Moderator Tobias Wolf und dem Publikum ein gemeinsames Ständchen – eine schöne Tradition beim Landespopfestival MV.
Foto: Baldur Strauß

Mentoring: Lernen, Vernetzen, Wachsen

Bevor es auf die Bühne ging, durchliefen alle teilnehmenden Acts ein umfangreiches Förderprogramm, das gezielt auf die Bedürfnisse junger Musiker:innen zugeschnitten war.
Das Programm umfasste:

  1. Einzelworkshops im Concert Design, um an Bühnenkonzept, Dramaturgie und Live-Performance zu feilen
  2. Ein Webinar zum Thema Finanzen für selbstständige Künstler:innen, um wirtschaftliche Grundlagen zu stärken
  3. Einen Besuch der Radiosendung „Heimspiel“, bei dem die Acts ihre Musik vorstellen konnten
  4. Feedback-Sessions mit einer Fachjury aus dem Musikbusiness
  5. Ein gemeinsames Abendessen zum Austausch und zur Vernetzung untereinander

Das Mentoring war damit nicht nur ein Vorbereitungsteil, sondern ein zentraler Bestandteil des Festivalgedankens: Förderung, Austausch und Wachstum auf Augenhöhe.

Carls8berg gewinnt Jury-Preis und zieht ins Bundesfinale ein

Der Höhepunkt des Abends: Die Rostocker Musikerin Carls8berg überzeugte die Jury mit ihrem ausdrucksstarkem Auftritt.
Sie erhielt den Jury-Preis in Höhe von 1.000 Euro und wird Mecklenburg-Vorpommern beim local heroes Bundesfinale 2026 vertreten.

„Besonders die mitreißende Performance, ihr Songwriting und die Stilsicherheit, mit der sich Carls8berg musikalisch ausdrückt, haben uns begeistert“, lobte die dreiköpfige Jury aus erfahrenen Musikexpert:innen. Damit steht Carls8berg als erste Landesfinalistin für das kommende Jahr fest.

Magst du selber mal reinhören?

Publikumslieblinge und Sonderpreise für die Szene

Der Publikumspreis ging an die jüngste Band des Abends: die Astropunks aus Grabow. Mit ihrem rohen Punkrock, unbändiger Energie und viel Spielfreude rissen die 12- bis 15-jährigen Musiker das Publikum im M.A.U. Club mit und gewannen zusätzlich eine professionelle Studio- und Musikvideoproduktion.

Auch sonst wurde die Vielfalt der Szene gefeiert:

  • Nianin erhielt den Mater of Fact-Sonderpreis für eine exklusive Vinylpressung (200 Stück).
  • Virunum wurde mit dem erstmalig vergebenen NDR MV Sonderpreis für ein Funkhauskonzert in Schwerin ausgezeichnet.
  • Twinx freuten sich über den Sonderpreis des Tonstudios Rostock.
  • Karoline Kaminski, die mit ihrem atmosphärischen Singer-Songwriter-Sound berührte, zeigte eindrucksvoll, wie emotional und authentisch Musik aus Mecklenburg-Vorpommern klingen kann.
Karoline Kaminski zieht das Publikum mit ihren bewegenden Texten und ihrer intensiven Bühnenpräsenz in ihren Bann.
Foto: Baldur Strauß

Ein Abend, der zeigt, worum es wirklich geht

Den krönenden Abschluss, während der Jury Auswertung, lieferten Tomken, die in diesem Jahr für Mecklenburg-Vorpommern beim local heroes Musikcamp aufgetreten sind, und rundeten das Festival mit ihrer energiegeladenen Show perfekt ab. Sie warten jetzt neugierig und aufgeregt auf die diesjährige Preisverleihung am 15.11 im Moritzhof in Magdeburg.

Tomken bei der Aufnahme ihrer Live-Performance im Local Heroes Musikcamp 2025.
Foto: Line Tsoj

Nach mehr als 30 Jahren Landespopfestival bleibt die Mission klar: Musik aus Mecklenburg-Vorpommern sichtbar machen, Talente fördern und den gemeinsamen Spaß an der Musik in den Mittelpunkt stellen.

Hier findest du noch einen Mitschnitt des NDR

_________________

Text: Vivi Hoppe

Fotos: Baldur Strauß, Line Tsoj