Feathers and Greed gewinnen das Landesfinale Niedersachsen

Acht niedersächsische Newcomer präsentierten sich am Samstag, 26. Oktober auf der Bühne des MusikZentrums Hannover. Nach der Stimmauszählung stand nach Mitternacht fest, dass Feathers and Greed aus Hannover die neuen „local heroes Niedersachsen“ sind und sich am 9. November mit ihrem Fanbus auf den Weg nach Salzwedel machen, um dort auf 14 weitere Nachwuchsbands aus ganz Deutschland zu treffen.


Das diesjährige Landesfinale war musikalisch wieder äußerst vielfältig von akustischen Melodien über Pop bis Hardcore. Keine leichte Entscheidung für die Jury und das Publikum, welche Band Niedersachsen beim Bundesfinale vertreten soll.

Der außergewöhnliche, weit von Mainstream entfernte Akustik-Rock von Feathers and Greed faszinierte Jury und Publikum gleichermaßen. Drei Percussionisten, zwei Gitarristen und ein Cellist entführten mit komplexen Songs in eine andere Welt – mal folkig und sehr rhythmisch, mal ausgesprochen psychedelisch. Die hannoversche Band, die sich zum Ziel gesetzt hat, das traditionelle musikalische Handwerk aufrechtzuerhalten, bescherte den Zuhörerinnen und Zuhörern ein intensives Hörerlebnis an
diesem Abend.

Auf dem zweiten Platz landeten Sleeves, die für die Region Göttingen/Osterode ins Landesfinale von „local heroes Niedersachsen“ eingezogen waren. Eingängige Melodien prägen ihren Indie-Rock und Post-Punk. Ein Hingucker bei ihrer fokussierten Präsentation mit, wie sie es nennen, Slacker-Attitüde war das
Gitarrenspiel mit Geigenbogen. Die „Bronze-Medaille“ gab es für den mitreißend energievollen Auftritt von Wasted Origin aus Goslar. Ihren dynamischer Alternative Rock zeichnen neben harten Gitarrenriffs vor allem die kraftvollen Vocals ihrer Sängerin aus.

Die Reihenfolge der Auftritte wurde traditionell erst kurz vor der Veranstaltung ausgelost. So kam es, dass die Besucherinnen und Besucher im MusikZentrum gleich mit einem heftigen musikalischen Brett in Stimmung gebracht wurden. Die Band Wolfgang – Teilnehmer für die Region Göttingen/Osterode – eröffnete mit einem Crossover aus Metal, Punk und Rap, der sofort zum wilden Abgehen vor der Bühne animierte. Mit druckvollem Nu Metal schlossen sich Alien Instant Noodle aus Hildesheim an. Als weitere Anheizer für den Moshpit folgten Torch für die Region Braunschweig/Gifhorn/Helmstedt mit wütendem Hardcore. Emotionalen Pop mit deutschen Texten präsentierte anschließend die junge Band PYMP aus Salzgitter. Hörenswerten Indie-Folk-Rock spielten die beiden Gitarristen Luco & Dylan aus Südniedersachsen, die über eine Wildcard in den Bandwettbewerb gestartet waren.

Bei dem beliebten und mittlerweile schon traditionellen Quiz in den Umbaupausen konnten die
Zuschauerinnen und Zuschauer Getränke- und Essensgutscheine gewinnen.

Spaß haben, Bühnenerfahrung sammeln und Kontakte zu anderen Bands sowie zu Unternehmen und
Institutionen der Musikbranche knüpfen steht bei „local heroes“ im Vordergrund. Doch es gibt auch
wertvolle Preise zu gewinnen: Alle acht Finalisten erhalten professionelle Live-Videos eines Songs,
Mehrspur-Audio-Mitschnitte ihres Auftritts und jeweils einen Gutschein über 100 Euro gestiftet von PPC
Music.

Als Titelträger können sich Feathers and Greed auf ein Coaching-Wochenende mit Workshops zu
Stageacting und Online-Marketing freuen. Sie bekommen zudem wie Sleeves und Wasted Origin den
Tourbus der Deutschen Rockmusik Stiftung für eine Woche zur Verfügung gestellt. Für das Coaching-Programm „Bandfactory Niedersachsen“ der Landesarbeitsgemeinschaft Rock in Niedersachsen e.V. (LAG Rock) hat die Jury Wasted Origin, Sleeves und PYMP als Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt. Darüber hinaus unterstützt die LAG Rock die „local heroes“-Bands unter anderem auch mit der Vermittlung von Auftritten. d-zentral stiftet den Dreh eines Musikvideos und der Song dafür kann im Tonstudio des MusikZentrums Hannover aufgenommen werden. Für diesen Spezial-Gewinn fiel die Wahl der Jury auf Sleeves.

"local heroes“ Niedersachsen wird gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und
Kultur, von der Deutsche Rockmusik Stiftung und von PPC Music.

Text: Vera Lüdeck & Antje Winzer

Titelbild: Ina Niemerg