Sichtlich gerührt haben Tomken und ihr Schlagzeuger Sönke Brockmann den Preis als "Bester Newcomeract Deutschlands" bei der local heroes-Gala entgegen genommen (Bild: Lea Schubert)

Auf der exklusiven Gala im Magdeburger Moritzhof wurden gestern Abend sieben Newcomer-Acts aus ganz Deutschland ausgezeichnet. Der Hauptpreis als "Bester Newcomeract Deutschlands" geht dieses Jahr zum ersten Mal nach Mecklenburg-Vorpommern, an die Rostocker Musikerin Tomken. Sie konnte die Jury mit ihrer einzigartigen Mischung aus Artpop-Chanson und einer kraftvollen Live-Performance überzeugen.

Dafür wurde ihr von Rainer Robra, Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt und Schirmherr der local heroes, der Förderpreis des Ministeriums für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt in Form einer Promotionsleistung im Wert von 2.000 € überreicht. Außerdem erhält die Künstlerin einen First-Class-Deal mit umfassender Releaseplanung und Storepromotion von recordJet.

Das Publikum um Minister für Kultur Rainer Robra und local heroes Geschäftsführerin Julia Sasse war begeistert von den Musikacts und Laudator:innen. (Foto: Thomas Sasse)
"Wir konnten einen Raum schaffen für phantastische Acts und ihre Emotionen, einen Raum für gegenseitige Wertschätzung - das ist der Kern und der Sinn der local heroes. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre unsere Förderarbeit nicht möglich - all jenen Menschen Sichtbarkeit zu verschaffen, die das ganze Jahr über dafür gesorgt haben, dass unsere Artists ihre verdienten Preise mit nach Hause nehmen und von den vielfältigen Fördermöglichkeiten unseres Vereins profitieren konnten, war uns ein zentrales Anliegen im Rahmen der Preisverleihung." freut sich Tom Vogelsang, Projektleiter der local heroes, über den gelungenen Abend.
Moderatorin Jasmin Kröger & Projektleiter Tom Vogelsang führten durch das facettenreiche Programm des Gala-Abends. (Foto: Thomas Sasse)

Insgesamt 13 Newcomer-Acts aus je einem Bundesland hatten sich zuvor in Landesausscheiden und Mentoring-Programmen für das local heroes-Bundesfinale qualifiziert. Dafür reisten sie Anfang September für vier Tage auf das Schloss Hundisburg bei Haldensleben. Im Rahmen von Live-Shows, Videoperformances, Interviews und Individualcoachings präsentierten sie ihr Können der Jury und dem Publikum und hatten zudem Zeit, sich untereinander zu vernetzen. Die kreativen Ergebnisse dieser Bundesfinaltage wurden im Rahmen der local heroes Preisverleihung im Magdeburger Moritzhof präsentiert.

Sechs der sieben Kategorien wurden von der dreiköpfigen Fachjury vergeben, die sich in diesem Jahr aus Musikjournalist Martin Hommel, Sängerin & Vocalcoach Marie Antoinette Lührs und Konzert-Designerin & Regisseurin Rixa Knaack-Meyer zur Capellen zusammensetzte.

Die niedersächsische Glam-Rockband Chicago Lane strahlten über ihre Ehrung mit dem Publikumspreis. (Foto: Thomas Sasse)

Einen weiteren Preis vergab das Publikum im Rahmen eines einwöchigen Online-Votings, bei dem ca. 3.200 Stimmen abgegeben wurden. Grundlage des Votings bildeten die auf Schloss Hundisburg produzierten Musikvideos, die inzwischen über 20.000 Klicks messen. Das Publikum konnte dieses Jahr Chicago Lane aus Hannover für sich gewinnen. Alle Preisträger:innen erhalten Sach- und Förderpreise mit einer Gesamtsumme von über 10.000 Euro. Außerdem bekam jeder Act einen Baumkuchen der Salzwedeler Baumkuchen GmbH überreicht.

Dass bei local heroes grundsätzlich alle teilnehmenden Bands und Solist:innen gewinnen, betont Jurorin Rixa Knaack-Mayer zur Capellen:

"local heroes steht für ein sehr herzliches Miteinander, anstatt gegeneinander anzutreten - die Artists unterstützen sich in dieser schwierigen Szene gegenseitig. Der Jahrgang 2025 war noch stärker am Business-Aspekt interessiert, hat viele konstruktive Fragen gestellt, aber auch schon viel eigenes Wissen mitgebracht, auf dem wir aufbauen konnten. Ich habe mich persönlich außerdem sehr gefreut, dass dieses Jahr noch mehr weibliche Artists dabei sind."
Tomken und ihr Drummer Sönke nahmen den Förderpreis über 2000€ vom Staatsminister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt Rainer Robra entgegen. (Foto: Thomas Sasse)

Bester Newcomer-Act: Tomken aus Rostock (Mecklenburg-Vorpommern)
Die Jury hat war sich einig: Tomken ist "Bester Newcomeract Deutschlands". Die Rostockerin stand gemeinsam mit ihrem Schlagzeuger Sönke Brockmann im Bundesfinale. „Sie berühren mit einer Echtheit, die man sich nicht aussuchen kann – manchmal unbequem, ehrlich, transformierend. Sie stehen kompromisslos für ihre Vision, ohne sich einem Ideal zu beugen. Genau das macht ihre Kunst so kraftvoll und lebendig", betont Jurorin Marie Antoinette Lührs. Sängerin und Pianistin Tomken überzeugt mit deutschsprachigem Chanson und ihrem einzigartigen Stil: Zwischen Artpop, Unbequemlichkeit und einer kraftvoller Delivery geht ihre Musik tief unter die Haut.

Gemeinsam performten sie den Song "Kalter Krieg" in der local heroes Studio-Session.Von ihrem Sieg bei local heroes nimmt Tomken vor allem eins mit: Vertrauen in sich und die Musik: "Es ist super schön zu merken, dass Leute an die Musik glauben und denken, dass sie Potential hat, noch weiter zu wachsen. Und dass die Jury das Gefühl hat, diese Musik hätte es verdient, den Hauptpreis zu kriegen. Das muss ich jetzt erstmal verarbeiten, es ist wirklich sehr emotional", erzählt die Sängerin sichtlich gerührt nach der Preisverleihung.

Die Rockband aus Hannover konnte die Herzen des Publikums für sich gewinnen. (Foto: Thomas Sasse)

Publikumspreis: Chicago Lane (Niedersachsen)
Die vier Jungs aus Hannover räumten dieses Jahr die meisten Stimmen im Online-Voting ab und wurden mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Sie erhalten einen 500€-Gutschein von Thomann sowie ein Album- und Single-Release über recordJet. Die Band verbindet Glam Rock mit einer extravaganten Live-Show mit aus Glitzer, Spaß und Offenheit - und laden alle ein, aktiver Teil dieser Show zu sein.

Das Konzept geht auf, findet auch Martin Hommel: "Was sie wollen, ist eine gute Stimmung und eine Party machen. Und das müssen sie einfach weitermachen. Das können sie auf jeden Fall.“ Das erkennt man auch an der Studiosession für ihren Song First Kiss". Nach der Preisverleihung schwärmen Chicago Lane von ihren Fans und ihrem Team: "Der Publikumspreis bedeutet uns sehr viel, weil die Jury nur aus drei Leuten besteht, die ihre Meinung abgeben, das Publikum aber aus sehr vielen. Von daher ist es für uns natürlich eine unglaubliche Bestätigung, dass das Konzept unserer Band funktioniert. Und das verdanken wir unserer Crew, ohne die geht das alles gar nicht!"

Nachtkinder aus Bayern holten mit ihrem Song "Mein Testament" die Jury voll ab. (Foto: Thomas Sasse)

Bestes Songwriting: Nachtkinder (Bayern)
Das beste Songwriting kommt dieses Jahr aus Bayern: Die Nürnberger Band Nachtkinder konnte die Kategorie für sich gewinnen. Beim local heroes Bundesfinale 2025 hob sich die Band zudem mit einer mystischen und durchkomponierten Performance ab, die einen nachhaltigen Eindruck bei der Jury hinterließ: "Die Besonderheit liegt in der Verknüpfung von Theater und Musik – man kann das nicht trennen. Und selbst mit Unvorhersehbarem sind sie souverän umgegangen – ein Zeichen, dass der Rahmen stimmt", fasst Rixa Knaack-Meyer zur Capellen zusammen.

In der Studiosession für ihren Song "Mein Testament" stellten sie nochmal unter Beweis, dass sie neben Performance auch lyrisch und musikalisch überzeugen. Ihr Preis setzt sich aus einem 500€ Gutschein von Thomann, einem Studio-Recording von einem Song im Studio von Aktion Musik / local heroes e.V. sowie einem Live-Konzert im Club Hanseat im Rahmen der Konzertreihe „Offene Bühne" zusammen.

Greta Kloss nimmt als Ratte Rosa kein Blatt vor den Mund und wurde für ihren Mut und Feingefühl beim Texten ausgezeichnet. (Foto: Thomas Sasse)

Beste Lyrics: Ratte Rosa (Rheinland Pfalz)
Bei der Studiosession lieferte die Solo-Künstlerin Ratte Rosa mit "Watte" eine bewegende Ballade mit kraftvoller Performance am Klavier ab. Doch die Jury war besonders von ihren feinfühligen Zeilen angetan: „Sie bringt wundervolles Songwriting mit, eine klare Vision, und vereint dabei Zerbrechlichkeit mit Ehrlichkeit und Härte in ihren Texten. Das Publikum reagiert mit Tränen – das geht uns auch nahe", resümiert Marie Antoinette Lührs.

Ratte Rosa schreibt über Wut, Politik, Verletzlichkeit und Stärke und schafft es, komplexe Themen in greifbare Sprachbilder zu übersetzen. Dieses Talent hat die Jury mit dem Preis für die besten Lyrics ausgezeichnet. Sie darf sich über den Förderpreis der local heroes-Stiftung zusammen mit dem Rockharz Festival über 500€ sowie ein Release einer EP und Single über recordJet freuen.

Schlagzeuger Adam freute sich mit seinen Bremer Bandkollegen über seine Auszeichung. (Foto: Thomas Sasse)

Beste Instrumental-Performance: Adam Winiarski / Schlagzeuger von Rapid Strides (Bremen)Die beste Instrumental-Performance wurde dieses Jahr an den Schlagzeuger Adam Winiarski der Bremer Band Rapid Strides verliehen. Die drei Musiker spielten sich mit Bass, Schlagzeug, Gitarre, Gesang und emotionaler Tiefe schnell in die Herzen der Jury. Mit ihrem Song "Devil's Advocate" lieferten sie auch in der Studiosession eine fesselnde Performance ab.

Dabei hat besonders das Talent von Adam Winiarski überzeugt: "Er ist einfach on point. Ich finde ihn tatsächlich am stärksten, wenn er sehr gefühlvoll wird. Auch in den lauten Songs hat er gefühlvolle Stellen. Das steht ihm gut", erzählt Juror Martin Hommel. Er erhält zwei Sennheiser „e 914“ Overhead Mikrofone im Wert von 800€.

Sängerin Emily nahm den Preis mit ihrer Band Caems sichtlich gerührt entgegen. (Foto: Thomas Sasse)

Beste Vocal-Performance: Emily Kretschmann / Sängerin von Caems (Thüringen)
Die Jury überreichte Emily Kretschmann heute den Preis für die beste Vocal-Performance, den sie als Sängerin der Jenaer Band Caems entgegennahm. Die fünf Musiker:innen machen tanzbaren Indie-Pop zwischen feinfühliger Akustik und dreistimmigen Gesang, den sie mal zart, mal kraftvoll über eingängige Melodien legen.

Martin Hommel findet: „In der Dreistimmigkeit der Frauen steckt ein enormes Potenzial. Ein ausgefeilter Satzgesang könnte süchtig machen.“ In der Studiosession für ihren Song "Queen" unterstreicht die Band ihre positive Ausstrahlung und gemeinsame Spielfreude. Emilys Stimme stach dabei nochmal besonders hervor. Sie darf eine Sennheiser „EW-D 835“ Funkstrecke mit Handsender im Wert von 675€ mit nach Hause nehmen.

Nuk aus Köln ragten mit ihrer energetischen Konzert-Performance heraus. (Foto: Thomas Sasse)

Beste Live-Performance: nuk aus Köln (Nordrhein-Westfalen)
Die beste Live-Show hat dieses Jahr die Indie-Rock-Band nuk aus Köln abgeliefert. Energetisch, explosiv und hemmungslos kreierten die drei Musiker um den gleichnamigen Frontmann eine mitreißende Stimmung, von der das Publikum wie auch die Jury bei der Live-Show in der Schloss-Scheune begeistert war:

„Ihr Potenzial liegt in ihrer Originalität: in den Songs, in der Eigenständigkeit, in den Arrangements, und darin, wie nuk seine Stimme in die Komposition malt“, erinnert sich Marie Antoinette Lührs. Auch in der Studiosession für ihren Song "Dass es bald nicht mehr ist" stellten sie ihr synergetisches Zusammenspiel unter Beweis. Sie haben einen Förderpreis der local heroes-Stiftung zusammen mit dem Rockharz Festival über 500€ sowie ein EP- und Single-Release über RecordJet gewonnen.

Am Ende der Preisverleihung kamen alle Acts und Beteiligte auf der Bühne des Moritzhof Magdeburg zusammen. (Foto: Lea Schubert)

Wer war 2025 mit dabei?

Die Teilnehmer:innen des Bundesfinales 2025 haben sich in verschiedenen Landesausscheiden bzw. über Nominierungen qualifiziert und traten als Newcomer-Act für ihr Bundesland an:

Joshua Caleb aus Mannheim für Baden-Württemberg
Nachtkinder aus Nürnberg für Bayern
waveywave aus/für Berlin
Viasko aus Stahnsdorf für Brandenburg
Rapid Strides aus/für Bremen
Morgen in Farbe aus Leipzig für Sachsen
Tomken aus Rostock für Mecklenburg-Vorpommern
Chicago Lane aus Hannover für Niedersachsen
nuk aus Köln für Nordrhein-Westfalen
Ratte Rosa aus Trier für Rheinland-Pfalz
Leander aus Halle (Saale) für Sachsen-Anhalt
Colour Gray aus Kiel für Schleswig-Holstein
caems aus Jena für Thüringen

Hier geht's zur YouTube-Playlist mit allen Musikvideos der Bundesfinalacts.