Bundesfinale2014 / BEASTLESS siegt in NRW

Es versprach durchaus spannend zu werden am Tag der Deutschen Einheit in der Glashütte. Fünf Bands traten an, um den Titel „Local Hero NRW“ für sich mit nach Hause zu nehmen. Alle hatten bereits im Vorfeld gezeigt, dass sie ihr Handwerk beherrschen.


Im Einzelnen gingen an den Start

THE GOLDEN EDGE
WAY TOO FAR
BEASTLESS
COUNTERCAST  und
MANKIND´S DEAD

THE GOLDEN EDGE hatten sich als Gewinner des SSBO-Festivals qualifiziert. WAY TOO FAR und BEASTLESS wurden jeweils durch eine Wildcard der Muchstock Jury aus den Vorrunden direkt ins Finale geschickt und COUNTERCAST und MANKIND´S DEAD hatten sich den Weg ins Finale über die Vorrunden und das Halbfinale erstritten.

Ab 20:00 Uhr wurde es laut in der Glashütte: THE GOLDEN EDGE stimmte die angereiste Fangemeinde mit ihrem harmonischen Indie-Rock ein und zeigten einmal mehr, was sie für ein großes Spektrum an Soundideen mitbringen. Bei ihrem Hit „No Place Like Home“, gefühlvoll gesungen von Vocalist Falk Tack als Highlight des Auftritts, stellte sich auch die empathische Gänsehaut ein, die kommt, wenn Musik so richtig berührt.

Mit WAY TOO FAR gab es zum ersten Mal so richtig eins auf die Ohren an dem Abend. Wer die Band im Vorentscheid, der Vorrunde 2 schon einmal bewundern konnte, dem ist sicher die Steigerung in der Leistung der Jungs aufgefallen, die sich gewohnt cool, aber sicherer auf der Bühne zeigten und ihre Songs, besonders den Ohrwurm „The Force To Give And Take“, geradezu dem Publikum entgegen schmetterten und die angereisten Metalcore und Hardcore-Fans damit so richtig aus dem Häuschen brachten.

Mit BEASTLESS hielt dann der Hardrock Einzug auf der Glashütten-Bühne. Wie gewohnt sorgfältig in Schale geschmissen und vom mitgereisten Make-Up-Artist verziert zeigte die vierköpfige Truppe aus Lemgo, was es heißt, wenn Jack Daniels, Benzin und Hardrock die Seele vereinnahmen. Das wurde auch 1:1 umgesetzt und so gab es nicht nur ein Soundfeuerwerk, sondern auch einen Augenschmaus in Sachen Bühnenshow zu sehen. Vor allem der erst 2014 zur Band gestoßene Bassist Ginn zeigte, dass Bass spielen so richtig Spaß machen kann und fegte über die Bühne wie Rumpelstilzchen auf Acid. Egal ob „Phoenix“ oder „Fuck You“, mindestens ein Song aus dem durch und durch stimmigen und super rüber gebrachten Set wird sicher jedem im Ohr hängen geblieben sein.

COUNTERCAST gaben sich im Anschluss die Ehre und lieferten wie auch schon in den vorangegangenen Konzerten eine solide Leistung ab, die das Publikum mitgehen und mitfeiern ließ. Bei COUNTERCAST bleibt einfach keine Hand in der Hosentasche und kein Fuß auf dem Boden. Hier wird Musik präsentiert, die einfach zum mitmachen einlädt. Sänger Mika zieht dabei alle Register um den Fans vor der Bühne so richtig einzuheizen. Ob bei „When You In Fear“ oder „The Rupture“, da fliegen die Haare vor der Bühne und nichts hält die Fans vom pogen zurück.

MANKIND´S DEAD, die die größte Fangemeinde zum Finale mitgebracht hatten, feierten dann mit ihren Leuten so richtig ab und ließen sich auch von einer außer Kontrolle geratenen Nebelmaschine zu Anfang Ihres Auftritts glücklicherweise nicht beeindrucken. Auch wenn mal die Technik in Form eines nicht abgespielten Intros streikte und der Bassist kurzfristig wegen eines Auftritts seiner Zweitband abhanden gekommen war und Ersatz einspringen musste, alles kein Problem für die Lokalmatadoren aus Köln/Bonn, die eine souveräne Leistung zeigten. „Hope“ (so ein Titel von MKD) - also Hoffnung -, durfte sich die 5-köpfige Truppe rund um Sänger/Shouter Dirk Vergin durchaus auf den Titel machen, hatten Sie doch in den vorangegangenen Runden immer brachial abgeliefert.

Die 5-köpfige Fachjury hatte es also nicht leicht mit ihrer Bewertung.

Während im Backstagebereich die Köpfe der Jury rauchten und eifrig diskutiert wurde, zeigten FLASH FORWARD einmal mehr, dass sie eine grandiose Live-Band sind, die selbst das ausgepowerte Publikum nach bereits 4-stündiger Dauerbeschallung noch mitreißen kann. Die 45 Minütige Wartezeit bis zur Auszählung der Stimmzettel für das Publikumsvoting und die Juryentscheidung versüßten die ab Mitte Oktober auf „Home Is Where Your Heart Is“-Tour gehenden Weseler mit einem ausgewogenen Set aus bereits bekannten und neuen Stücken von ihrer neuen LP „Apollon“.

Um etwas nach 01:00 Uhr Samstag früh war es dann soweit und die Gewinner des diesjährigen NRW-Finales standen fest: Nachdem jeder Band bereits eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme überreicht wurde, durften sich MANKIND´S DEAD über den Publikumspreis freuen – ein professionelles Bandcoaching von Bandtrainer.de.

Womit die Siegerband der Jurywertung am allerwenigsten vermutlich gerechnet hatte, war dann auch offiziell: BEASTLESS räumten den Jurygewinn für eine durch und durch stimmige Leistung ab und holten damit den Titel „Local Hero NRW 2014“ nach Lemgo und vertreten somit NRW auch im Bundesfinale am 08.11.2014 in Salzwedel.