
Viasko gaben während des Profi-Shootings alles. Kein Wunder: „Es war einfach absolut mega. Alle waren durchgängig gut gelaunt, sehr nett und zugänglich.“, so ihr Fazit. (Foto: Line Tsoj)
Viasko aus Stahnsdorf standen Anfang September im local heroes-Bundesfinale 2025. Am 15. November wird verkündet, wer „Bester Newcomer-Act Deutschlands 2025“ ist.
Wenn die Band Viasko die Bühne betritt, ist sofort klar: Hier stehen fünf junge Menschen, die nicht nur Musik machen wollen, sondern eine Botschaft mitbringen. Vicky, Vanity und Valery – Drillingsschwestern – bilden gemeinsam mit Schlagzeuger Leon und Keyboarder Niklas eine Einheit, die Rock, Alternative, Pop-Punk und Pop zu einem energiegeladenen Sound verschmilzt. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir alle das gleiche Ziel teilen – mit der Musik durchzustarten und davon leben zu können. Es gab und gibt keinen Plan B“, erzählt Vanity über die Anfänge. Aus einer Schulband in einer Band-AG gewachsen, haben sie sich zu einer eigenständigen Formation entwickelt – und stehen 2025, neben zwölf weiteren Acts, im Bundesfinale von local heroes.

So jung, so durchdacht und so viel Power: Viasko versetzten das Publikum in der Schlossscheune ins Staunen. (Foto: Martin Schöffel)
Highlights zwischen Club und Philharmonie
Schon früh sammelte Viasko außergewöhnliche Erfahrungen. „Ein Highlight war definitiv unser Auftritt im SO36“, erinnert sich Niklas an den bekannten Musik-Club in Kreuzberg. „Und natürlich die vielen Festivals, wie das Blankit- oder das Campusfestival Mittweida.“ Valery schwärmt vom Sound City Festival, wo sie gemeinsam mit dem jungen Philharmonischen Orchester auf der großen Rathausbühne spielten: „Dadurch haben wir unfassbar viele neue Fans und neuen Zuspruch erhalten.“ Ein ganz aktueller Meilenstein ist für das Quintett der StarFM New Rock Award 2025: „Dadurch sind wir für die RockTop30 Hörercharts mit unserer Single The Day I Met You nominiert worden“, sagt Vanity. „Aktuell sind wir unter den Top 3, direkt neben Electric Callboy und H-Blockx – was einfach nur unglaublich ist.“

Volle Konzentration bei der Recording-Session. Auf Schloss Hundisburg erlebten Viasko Dreharbeiten in einem professionellen Setting. (Foto: Line Tsoj)
Herausforderungen und Wachstum
Leicht war der Weg dahin nicht. Ein einschneidender Moment sei der Auftritt im Staatstheater Cottbus gewesen, erzählt Vicky. „In nur einem Monat mussten wir drei neue, sehr anspruchsvolle Songs erlernen, um diese dann auf der Bühne mit Orchester, Dirigenten und Pop-Chor vor sehr viel Publikum zu performen.“ Sie gesteht, großen Respekt davor gehabt zu haben – unter anderem, weil sie noch nicht lange Gitarre spiele. „Aber schließlich hatte ich es doch überstanden mit dem Profit vieler neuer Eindrücke und Fähigkeiten und einzigartiger neuer Erfahrungen.“
Valery spricht von einer anderen Herausforderung: Die Band sei noch sehr jung. Oft werde man unterschätzt. Es sei daher nicht einfach, sich Respekt zu verschaffen und zu zeigen, dass sie trotzdem professionell auftreten könnten. Aber genau das wollen sie beweisen. Niklas ergänzt: „Am Anfang mussten wir uns menschlich als Band erst einmal zusammenfinden, da viele verschiedene Charaktere aufeinandergestoßen sind.“ Heute seien sie ein eingespieltes Team – eine richtige „Bandfamily“.

Wie fühlt es sich an, vor einer Kamera Rede und Antwort zu stehen? Mit dem Social Media-Team von local heroes hatten Viasko die Gelegenheit, sich auch hierin auszuprobieren. (Foto: Cora Schrage)
Drei Stimmen, ein Alleinstellungsmerkmal
Musikalisch lassen sich Viasko nicht in eine Schublade stecken. „Wir bewegen uns zwischen Alternative Rock und Pop-Punk, aber experimentieren auch gerne“, sagt Vanity. „Unser Alleinstellungsmerkmal zeigt sich darin, dass wir Drillingsschwestern sind und unsere Songs immer mit dreistimmigem Satzgesang komponieren.“ Und Valery ergänzt: „Wir machen das, was wir fühlen und was uns repräsentiert.“ Ihre Botschaft: Zusammenhalt und Miteinander. „Wir möchten mit unserer Musik die Leute verbinden und glücklich machen“, betont Vanity. „Es gibt nichts Schöneres, als auf unseren Konzerten in glückliche Gesichter zu blicken und Menschen zu sehen, die gemeinsam feiern.“ Leon sagt es noch klarer: „Wir heißen in unserer Community alle willkommen – bis auf jene, die nicht alle willkommen heißen.“ Denn nur so sei echtes Miteinander möglich.

„Es gibt so viel Hass und Kriege auf der Welt, wir möchten den Leuten eine Ausweichmöglichkeit und Auszeit vom Alltag bieten. Bei unseren Konzerten sollen sie alles um sich rum vergessen und einfach nur den Moment genießen“, sagen Viasko. (Foto: Martin Schöffel)
Der Weg zu local heroes
Warum local heroes? „Um viele neue Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und Ratschläge von Profis zu bekommen“, erklärt Valery. „Außerdem finden wir das Angebot für Newcomer-Acts und die Möglichkeit, sich zu präsentieren, fantastisch.“
Als local heroes-Landesfinalist:innen ihr Bundesland zu vertreten, bedeutet ihnen viel: „Das ist einfach eine große Ehre“, sagt Valery. „Als so junger Newcomer-Act erkannt zu werden und die Möglichkeit zu bekommen, an so etwas Großem teilzuhaben und dann auch noch sein gesamtes Bundesland zu vertreten – das fühlt sich unfassbar an.“

Demnächst steht für Viasko eine Album-Produktion an. Bei der Recording-Session auf Hundisburg schnupperten sie schon einmal Studio-Luft. (Foto: Line Tsoj)
Wie erleben sie die Szene vor Ort? Vanity erzählt: „Wir haben aktuell eine Förderung vom Staat erhalten, die es uns ermöglicht, unser Debüt-Album in einem professionellen Studio aufzunehmen.“ Valery ergänzt: „Es gibt ein großes Angebot an Festivals und viele Möglichkeiten, sich vor Publikum zu präsentieren. Newcomer:innen werden auf jeden Fall gefördert.“ Niklas betont den Rückhalt von Familie und Fans: „Am meisten unterstützen uns unsere Eltern (#SupporterNo1), Freunde und Leute, die wir bereits durch unsere Musik begeistern konnten. Wir lieben es, auch kleinere Gigs im Bundesland zu spielen – das macht mega viel Spaß.“ Doch es gibt auch Hürden. „Die Masse an Musik ist für Newcomer:innen ein Hindernis“, sagt Leon. „Natürlich ist es cool, dass durch Social Media und Streaming so gut wie alle ihre Musik veröffentlichen können, aber es ist gar nicht so einfach, sich aus dieser Masse herauszuheben. Man braucht ein klares Alleinstellungsmerkmal, viel Kraft und Ausdauer.“ Auch an Erfahrung mit professionellen Strukturen fehlt es noch etwas. „Wir hatten schon Interviews und Coachings, unter anderem mit Jäcki Reznicek von der Rockband Silly, den ich dadurch auch als meinen Basslehrer kennengelernt habe“, sagt Valery. Aber in einem professionellen Studio hätten sie noch nie gedreht. Das wird neu für Viasko.

Ausgelassene Stimmung im Schlossgarten: Das Social Media-Team lockte Viasko während des Interviews aus der Reserve. (Foto: Cora Schrage)
Hundisburg: intensives Wochenende
Auf Schloss Hundisburg erlebte die Band drei intensive Tage in einem Musikcamp. Vanity erinnert sich: „Es war eine unvergessliche und megamäßig geile Zeit auf Schloss Hundisburg mit allen anderen tollen Künstler:innen. Wir hatten eine Menge Spaß und konnten viele neue professionelle Ansprechpartner:innen für uns gewinnen, worüber wir sehr dankbar sind.“ Niklas hebt den praktischen Nutzen hervor: „Aus dem Wochenende nehmen wir definitiv sehr viel von dem Jurygespräch und dem Coaching mit. Ich finde es gut, dass wir auch bei organisatorischen Sachen aufgeklärt wurden, wie zum Beispiel dem Thema der GEMA oder anderen Verträgen, worüber man sich bis jetzt noch nicht so viele Gedanken gemacht hat.“ Außerdem hätten sich durch die Gespräche auch neue Netzwerke entwickelt. „Man kann den Leuten immer schreiben, falls wir Hilfe bei Dingen brauchen, bei denen wir uns nicht so gut auskennen. Dieses Angebot wissen wir sehr zu schätzen und bedanken uns für die großartige Unterstützung.“ Leon betont den konstruktiven Ansatz: „An diesem Wochenende haben wir wirklich sehr viel Lob, hilfreiche Tipps und Anregungen von den Coaches und der Jury bekommen, aber auch ehrliche Kritik, worüber ich sehr dankbar bin.“ Auch die Zusammenarbeit mit der Crew blieb hängen. „Die Zusammenarbeit mit local heroes gestaltete sich total unkompliziert. Das ganze Team war einfach super entspannt, zuvorkommend und herzlich und hat immer darauf geachtet, dass sich alle wohlfühlen“, sagt Valery. „Es lief alles wie am Schnürchen“, ergänzt Vanity.

„Es war echt cool die ganzen fantastischen Bands und Solokünstler:innen live zu erleben und natürlich auch selbst zu spielen“, erzählen Viasko. (Foto: Martin Schöffel)
Jury zwischen Begeisterung und Erwartungen
Die Jury sah in Viasko durchaus Potential. Sängerin und Vocalcoach Marie Antoinette Lührs sagte nach dem Auftritt der jungen Leute in der Schlossscheune: „Ich glaube, sie können performativ noch ein bisschen mehr geben und auch nochmal in den Text gehen.“ Die Expertin hat bereits eine „Vision“: „Ich will sie auf Wacken sehen!“ Ihre Jury-Kollegin Rixa Knaack-Meyer zur Capellen sprach von einer Überraschung: „Da ist eine Band aus Brandenburg, fünf Teenager, und die blasen alles weg. Sie haben eine durchgecheckte Inszenierung, ohne aufgesetzt zu sein, einen Sound, der weiterentwickelt ist. Das hat ein unglaublich großes Potenzial.“ Der Tipp der Profis, zu denen auch der Musikjournalist Martin Hommel gehörte: „Die Innovation auch im Bühnenoutfit sichtbar machen. Momentan erinnert es noch eher an die 90er, 2000er.“

„Das Wochenende hat uns viele neue musikalische Erfahrungen bereitet und uns auf unserem Weg einen großen Schritt vorangebracht“, sind Viasko überzeugt. (Foto: Cora Schrage)
Zukunft und Haltung
Viel zu tun für die jungen Leute. Doch sie haben bereits erste, konkrete Pläne: „Wir werden im professionellen Studio unser Album aufnehmen“, erzählt Valery. „Wir hoffen, es noch dieses Jahr zu veröffentlichen.“ Dazu kommen zahlreiche Festival- und Supportbewerbungen. „Und wir müssen uns dringend um ein Outfit für unseren Keyboarder Niklas kümmern“, lacht Vanity.
Langfristig will die Band an ihrer Hartnäckigkeit arbeiten. „Wir haben alle Bock, gemeinsam groß rauszukommen und setzen jetzt auch alles daran, unseren Traum zu verwirklichen. Man muss hartnäckig bleiben und wir ziehen immer das durch, wo wir auch zu 130 Prozent dahinterstehen“, sagt Niklas. „Besonders auch wegen unseres jungen Alters werden wir oft unterschätzt, jedoch beweisen wir durch Live-Performances, dass wir trotzdem schon professionell auftreten können.“ Warum local heroes für sie so wertvoll war, fasst Valery zusammen: „Wir hoffen, dass wir Leute kennenlernen, die sich in der Musikbranche auskennen und uns unterstützen können – mit Rat und Tat, damit wir als junge Newcomer-Band durchstarten.“
Leon blickt derweil auf die Szene insgesamt: „Es ist megawichtig, Newcomer:innen zu unterstützen. Diese ganzen riesigen Bands, die jetzt alle Headliner auf Festivals sind, bleiben auch nicht für immer. Außerdem wünsche ich mir gerade von der Rockszene mehr Offenheit für Vielfalt, sodass zum Beispiel Women-Fronted-Bands wie uns dieselbe Bühne geboten wird, wie den anderen.“
Entscheidung im November
Noch ist offen, wer „Bester Newcomer-Act Deutschlands 2025“ wird. Am 15. November im Magdeburger Moritzhof fällt die Entscheidung. Doch eines ist schon jetzt klar: Viasko hat sich einen Platz in den Herzen der Jury, der Coaches und des Publikums erspielt – mit jugendlicher Energie, dreistimmigem Satzgesang und dem festen Willen, ihren Traum kompromisslos zu leben.
Bewerbungsaufruf local heroes Brandenburg: Deine Chance, beim Bundesfinale 2026 dabei zu sein
Für das Bundesfinale 2026 sucht der Landesverband für Popularmusik Brandenburg bereits seinen Finalact. Das wird sich am 06. Dezember 2025 beim Landesfinale im Waschhaus Potsdam entscheiden. Bewerben können sich Newcomer-Acts aus Brandenburg noch bis zum 26.10.25. Alle Infos gibt es hier.
Text: Nicole Oppelt
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Die Bundesfinalist:innen 2025 im Überblick:
Die Teilnehmer:innen des Bundesfinales 2025 haben sich in verschiedenen Landesausscheiden bzw. über Nominierungen qualifiziert und traten als Newcomer-Act für ihr Bundesland an:
Joshua Caleb für Baden-Württemberg
Nachtkinder für Bayern
Waveywave für Berlin
Viasko für Brandenburg
Rapid Strides für Bremen
Morgen in Farbe für Sachsen
Tomken für Mecklenburg-Vorpommern
Chicago Lane für Niedersachsen
Nuk für Nordrhein-Westfalen
Ratte Rosa für Rheinland-Pfalz
Leander für Sachsen-Anhalt
Colour Gray für Schleswig-Holstein
Caems für Thüringen
Die Jury setzt sich in diesem Jahr wie folgt zusammen:
Martin Hommel (Musikjournalist)
Marie Antoinette Lührs (Sängerin & Vocalcoach)
Rixa Knaack-Meyer zur Capellen (Konzert-Designerin & Regisseurin)
Die Coachings wurden durchgeführt von:
David Pfeffer (Sänger, Songwriter, Produzent)
Felix Mannherz (Schlagzeuger, Gitarrist, Sänger)