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Ein Highlight des viertägigen Musik-Camps sind die abendlichen Live-Konzerte in der Schlossscheune. Dort verzauberten Newcomer-Acts wie hier Leander aus Halle (Saale) alle Anwesenden. (Foto: Martin Schöffel)
Von 4. bis 7. September verwandelten 13 Newcomeracts aus ganz Deutschland Schloss Hundisburg bei Magdeburg in einen Ort der Begegnung und des kreativen Austausches. Die Workshops, Coachings und Dreharbeiten für das local heroes-Bundesfinale 2025 sind nun abgeschlossen. Die diesjährige Geschichte des wichtigsten Newcomer-Musikpreises der Republik ist es allerdings nicht.
Bereits in wenigen Wochen geht es weiter. Die Preise werden nach der erfolgreichen Premiere 2024 auch in diesem Jahr im Rahmen einer exklusiven Gala mit allen Teilnehmenden verliehen. Sie findet am 15. November 2025 im Magdeburger Moritzhof statt. Für diesen festlichen Anlass rollt das local heroes-Team den roten Teppich aus und lädt Politik, Medien, Musikindustrie und Fördernde ein, der Preisverleihung beizuwohnen, die deutsche Newcomer-Musikszene zu feiern und sich auch untereinander zu verbinden.
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Das vierte Jahr in Folge fand das local heroes Bundesfinalcamp vier Tage lang in einem der bedeutendsten Barockschlösser in Sachsen-Anhalt statt. Das Ziel der gesamten Produktion: einen möglichst großen Mehrwert für alle Teilnehmenden schaffen. Unter anderem entstehen aus dem gesammelten Material professionelle Musikvideo-Clips. Diese werden im Vorfeld der Preisverleihung am 6. November online veröffentlicht. Das Ziel:
„Wir möchten unseren Acts hochwertiges Material an die Hand geben und sie damit auf ihrem weiteren Karriereweg unterstützen“, erklärt Projektleiter Tom Vogelsang, der hier unter anderem neue Konzertmöglichkeiten, aber auch professionelle Partner:innen für die Bands und Solo-Acts im Blick hat. Ein schöner Nebeneffekt: „Durch die Veröffentlichung dieser Musikclips wird das kreative Schaffen unserer Acts im Rahmen des Bundesfinales sichtbar. So holen wir hoffentlich noch mehr Menschen auf den ‚Planeten Musik‘.“
Das gesamte Team legte auch in diesem Jahr besonderen Wert darauf, die interessierte Öffentlichkeit in das Geschehen einzubinden und die Teilnehmer:innen in „ihrem Element“ zu erleben. Abermals erging daher eine herzliche Einladung, die Acts während der drei abendlichen Live-Konzerte näher kennenzulernen und ihr außergewöhnliches Potential hautnah zu erfahren.

Unterstützung für die Teilnehmenden gab es auch von der anwesenden Jury, in diesem Jahr bestehend aus Marie Antoinette Lührs, Martin Hommel und Rixa Knaack-Meyer zur Capellen, sowie den Coaches David Pfeffer und Felix Mannherz. Sie waren sich einig: Das diesjährige Musik-Camp offenbarte einmal mehr die wachsende Vielfalt und Professionalität der deutschen Musikszene.
Der langjährige local heroes-Coach David Pfeffer hob hervor: „Für mich war es wieder ein sehr schönes, über die letzten Jahre gewachsenes, breites Feld an Musik und Musiker:innen, die eine viel größere Vielfalt der Musik in Deutschland abbilden, als das noch vor ein paar Jahren der Fall war. Das bringt unheimlich viele Farben rein und macht ganz viel Spaß.“
Sein Eindruck verdeutlicht, wie stark die Newcomer-Szene inzwischen von ambitionierten Talenten geprägt ist, die nicht nur Leidenschaft, sondern auch klare Visionen mitbringen. Er betonte zudem, dass das Bundesfinale für ihn „das nahe an Perfekt-Event“ für Newcomer-Bands hierzulande sei. „Das macht einfach Bock. Das Miteinander feiere ich nach wie vor“, so sein Fazit nicht nur mit Blick auf die jüngste Zeit, sondern viele Jahre im local heroes-Kosmos.

Auch Felix Mannherz unterstrich den beidseitigen Austausch: „Wir geben den Acts Dinge mit, wir nehmen aber selbst auch Sachen mit.“ Trotz der Anstrengung, sich auf jede Band neu einzustellen, sei der Gewinn an Input groß. Besonders auffällig sei die gestiegene Professionalität der Nachwuchsbands: „Die technische Professionalisierung […] ist eigentlich kaum mehr Thema, weil sie alle ziemlich gut aufgestellt sind.“ Mannherz machte klar, dass er in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Acts mit echtem Potenzial erlebt hat: „Darunter gab es dieses Jahr ganz viele, bei denen wir dachten, okay, das ist etwas Besonderes, etwas Spezielles.“
Das diesjährige Musik-Camp verdeutlichte außerdem, wie stark Vielfalt, Austausch und Nachwuchsförderung in der Musikszene an Bedeutung gewonnen haben. Jurorin Marie Antoinette Lührs, Sängerin & Vocalcoach und 2025 erstmalig bei local heroes dabei, betonte: „Ich habe eine neue Familie gefunden. Diese Jurorenschaft war sehr divers. Ich habe das sehr geschätzt. Wir haben uns fair ausgetauscht. Wir haben uns nichts geschenkt und waren trotzdem sehr oft auf einem Nenner.“ Sie hob hervor, dass es für junge Talente von unschätzbarem Wert sei, einen Raum außerhalb klassischer Musikhochschulstrukturen zu haben: „Ich bin sehr dankbar, dass junge Leute eine Plattform haben […] woraus sie sich bundesweit ein Netzwerk basteln können. Es ist ein großer Segen, dass es das gibt.“
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Auch Musikjournalist Martin Hommel stellte die besondere Atmosphäre heraus: „Für mich ist es schon das zweite Jahr. Ich bin immer sehr beeindruckt davon, was hier auf die Beine gestellt wird. Weil ich die Musikindustrie eigentlich anders kenne.“ Er sprach von einer „kleinen Oase in dieser sehr schwierigen Industrie“, in der junge Musiker:innen frei von kommerziellen Zwängen zusammenfinden und voneinander lernen können: „Ich glaube, sie nehmen alle wahnsinnig viel mit. Es ist toll, dass man sich hier Zeit nimmt.“
Konzert-Designerin und Regisseurin Rixa Knaack-Meyer zur Capellen sah in ihrer Jury-Premiere vor allem die Bedeutung nachhaltiger Nachwuchsarbeit bestätigt: „Wir sehen, wo noch Defizite in verschiedenen Bundesländern sind. Wir sehen aber auch, was für Potenziale da sind und wie dieser Musikpreis immer diverser wird.“ Besonders wichtig ist ihr der gesellschaftliche Aspekt: „Dieser Austausch durch Musik, über das, was junge Leute gerade bewegt, ist sehr wichtig für das gesellschaftliche Wachstum.“
Insgesamt wird deutlich: Der local heroes-Musikpreis ist nicht nur Bühne für musikalisches Talent, sondern auch ein Labor für Vielfalt, Miteinander und Zukunftsgestaltung. Außerdem ist er ein Lern- und Inspirationsort für alle Beteiligten. Vielfalt, Professionalität und das gemeinschaftliche Miteinander machten das local heroes-Bundesfinale erneut zu einem besonderen Erlebnis für alle.

Alle Acts hatten sich in verschiedenen Landesausscheiden bzw. über Nominierungen qualifiziert und traten als Newcomeract für ihr Bundesland an:
Joshua Caleb aus Mannheim für Baden-Württemberg
Nachtkinder aus Nürnberg für Bayern
waveywave aus/für Berlin
Viasko aus Stahnsdorf für Brandenburg
Rapid Strides aus/für Bremen
Morgen in Farbe aus Leipzig für Sachsen
Tomken aus Rostock für Mecklenburg-Vorpommern
Chicago Lane aus Hannover für Niedersachsen
nuk aus Köln für Nordrhein-Westfalen
Ratte Rosa aus Trier für Rheinland-Pfalz
Leander aus Halle (Saale) für Sachsen-Anhalt
Colour Gray aus Kiel für Schleswig-Holstein
caems aus Jena für Thüringen
Hier geht's zur Spotify-Playlist mit Songs der teilnehmenden Acts.
Welcher Act den inzwischen wichtigsten Musikpreis der deutschen Non-Profit-Musikszene beim local heroes-Bundesfinale erhält und wer in einer der anderen von insgesamt sieben Kategorien punkten konnte, wird im Rahmen der exklusiven Preisverleihungsgala am 15. November im Magdeburger Moritzhof bekanntgegeben. Die Entscheidung obliegt, neben der Fachjury, auch dem Publikum, das mit Veröffentlichung der entstandenen Musikvideos ab dem 6. November zur Online-Abstimmung aufgefordert wird und über einen eigenen Publikumspreis entscheidet. Die Sieger:innen werden im Anschluss an die Preisverleihung medienwirksam verkündet. Sie erwarten Preise in Höhe von rund 10.000 Euro.
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Text: Nicole Oppelt, Lina Burghausen
Fotos: Line Tsoj, Anna Pomme