„Ein Bundesland zu vertreten… wie geil ist das denn?!“, war die erste Reaktion der letzten Bundesfinalisten aus Schleswig-Holstein, als sie erfuhren, dass sie sich vom Kreis Pinneberg auf den Weg zum wichtigsten Non-Profit-Musikpreis für Newcomer machen würden. 2019 war das, es gewann „Fin Dawson“ das Landesfinale in Neumünster, das im Rahmen des Kunstflecken-Festivals in der Werkhalle ausgetragen wurde. Sie brachten den Wilden Westen ins Kulturhaus in Salzwedel und begeisterten damit Jury und Publikum gleichermaßen.

Musik in all seinen Facetten, das zeichnet das Bundesland im Norden aus, auch wenn man aufgrund der strukturellen Bedingungen manchmal etwas länger danach suchen kann, berichtet Hartmut Schröder, Geschäftsführer des Landesmusikrates Schleswig-Holstein, mit einem Augenzwinkern:

„Hier gibt es Platz, coole Locations ohne Ende und eine große Offenheit. In Schleswig-Holstein sind die Nischen der Avantgardemusik ebenso zu finden wie Mainstream Rock. Es gibt diverse ‚Nester‘ guter Indie-Bands. Vieles geht dabei auf private Initiativen zurück. In Schleswig-Holstein muss man vielleicht ein wenig länger suchen als in den Metropolen und dann wundert und freut man sich aber so richtig, was man findet.“

Dieses Suchen lohnt sich, denn die Vielfalt und musikalische Qualität der Finalist*innen seit 2015 ist eine wahre Erfolgsgeschichte:

  • 2015 vertrat „MeinTon“ aus Neumünster das Bundesland, sie kamen, sahen und siegten: Den dritten Publikumsplatz und einen Sonderpreis der Jury nahm die fünfköpfige Band mit nach Hause.
  • 2016 folgte „Pay Pandora“ aus Heide der Erfolgswelle, ein eindeutiger Publikumssieg und die Auszeichnung „Beste Sängerin“ für Frontfrau Chiara setzten die Krone auf.
  • 2017 begeisterte „Screaming Stereo“, ebenfalls aus Heide, das Publikum beim Bundesfinale, den dritten Platz sicherte sich die Alternative Rock- und Poppunk-Band.
  • 2018 fuhr „Sent To Finland“ aus Kiel nach Salzwedel. Unvergessen ist das Akustik-Pop-Quintett. Sie erinnern an die großen Musiker*innen ihres Fachs.
  • 2019 „Fin Dawson“-Sänger Markus Lifke aus dem Kreis Pinneberg wurde von der prominenten Fachjury der Titel „Bester Vokalist“ verliehen.

Aus dieser Vielfalt der kreativen und aktiven Bands, Solist*innen und Duos jetzt wieder eine Band für „local heroes“ zu nominieren, ist die schwere Aufgabe der Fachjury. Hendrik Nickels, seit 2021 Projektmanager der local heroes in Schleswig-Holstein, selbst Musiker und Musikenthusiast, hat bekannte Namen zusammengetrommelt:

„Anja Bublitz (Godewind), Nina Graf (Miu), Mirkko Stehn (LaFronteraVictoriana, Verheerer) und Enno Heymann (WackenFoundation, enorm-music) sind eine bunte Truppe aus verschiedensten Ecken der Musikwelt. Und wir sind sehr froh die Vier mit im Boot zu haben. Auch Stefan Schmidt, der jahrelange Durchführer des schleswig-holsteinischen Wettbewerbs, bleibt als Kooperationspartner mit seinem Geschäft InSound dabei.“

Interessierte Newcomer aller popularmusikalischen Genres können sich ab sofort für die Ausgabe 2021 bewerben. Das Prozedere ist einfach:

  1. Kostenloses Bandprofil anlegen auf https://bands.local-heroes.de
  2. Proberaumvideo ohne viel Schnick-Schnack aufnehmen (keinegroße Videokunst, sondern eine Zeitaufnahme eines Songs) und per Mail an lmr[at]landesmusikrat.de senden.

Einsendeschluss ist der 15.8.2021.

Du möchtest mehr über den Landesmusikrat Schleswig-Holstein und die local heroes in deinem Bundesland erfahren? Dann schau dir nun das vollständige Interview an.

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Titelbild: Christoph Eisenmenger

Artikel: Julia Wartmann