„OS“ haben sich großartig geschlagen! Die Band ging 2021 als Bundesfinalist für Niedersachsen ins Rennen um Deutschlands größten Non Profit-Newcomer-Musikpreis. Mit Erfolg! Sie dürfen den Preis in der Kategorie „Bester Popsong des Jahres“ mit nach Hause nehmen.

Die Zeilen ihres Tracks „Gold“ sowie die einzigartige Energie auf der Bühne blieben den Juroren auch nach den Drehtagen im vergangenen September in Erinnerung und hinterließen bleibenden Eindruck. Juror Stefan Weigel wurde „direkt in sein Pop-Herz getroffen“ und sein Kollege Stefan Knoess fügte lobend hinzu: „Toller Pop-Song, klang geil, geil gespielt, tolle Stimme des Sängers.“ Die Band durfte sich über einen Promotion-Förderpreis vom Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt sowie Releasekampagnen bei RecordJet freuen.

Moderatorin Tine Wittler hatte außerdem einen heißen Tipp für alle Booker:innen: „Liebe Festivals – merkt euch diesen Act. Oder besser: Fragt ihn frühzeitig für eure Open Airs 2022 an, bevor sie ausgebucht sind.“

„Unsere Musik fühlt sich wohl irgendwo zwischen Pop und Hip-Hop zuhause“, erklären „OS“ ihren Stil. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Doch spulen wir kurz zurück: Wer 2020 dachte, dass alles anders wird, der wurde 2021 eines Besseren belehrt. Dieser Satz mag für viele Lebens- und Gesellschaftsbereiche gelten. Für die Kultur steht er jedoch insbesondere. Auch Deutschlands größter Non Profit-Newcomer-Musikpreis local heroes hat sich in den gut 20 Monaten Pandemie neu erfinden müssen. Mit Erfolg. Erstmals wurde das Bundesfinale 2020 als Musiksendung umgesetzt. 2021 legt das Team um Projektleiterin Julia Wartmann noch einmal eine Schippe drauf – es bringt die insgesamt zehn Landessieger:innen nicht nur in eine eigene Musiksendung, sondern obendrein deutschlandweit in die Kinos.

Gemeinsam Grenzen verschieben

Für Simon Ruhland, Ole Janßen und ihren Live-Drummer Yannick Bonnes aus Schwarme, die mit ihrer Band „OS“ zum Reigen der zehn local heroes-Finalist*innen gehörten, war das sicherlich Neuland – und damit sowohl eine schöne Erfahrung als auch ein willkommener Kontrast zu den vergangenen Pandemie-Jahren, wie sie im Vorfeld des Bundesfinales erzählten. So habe die Corona-Krise zu einer der bislang größten Herausforderungen für das Triogezählt. „Nach unserer ersten gemeinsamen Single wurde uns der Boden unter den Füßen weggezogen und wir mussten uns daran gewöhnen, vieles nur noch über das Internet tun zu können“, erinnern sie sich. Gemeinsame Erlebnisse wie die Organisation eines eigenen Autokino-Festivals mit einer gigantischen 20-Meter-Leinwand und Hunderten von Autos vor der Bühne erhielten in solchen Zeiten die Motivation aufrecht.

„Es sind Geschichten aus dem Leben, die jeder kennt und die jeder fühlt“, so „OS“ über ihre Inhalte. Wer sie kenne, der wisse auch, wie verschieden sie an Songs herangingen und genau das mache die Band aus. (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

local heroes begreifen die Drei als eine echte Gelegenheit. „OS“ wurden bereits 2020 für das local heroes Bundesfinale 2021 nominiert, da das niedersächsische Landesfinale 2021 erst nach dem Bundesfinaldreh stattfinden konnte. Ganz zur Freude von „OS“:

„Wir haben die Chance gesehen, neue Leute kennenzulernen und uns diesen auch zu zeigen. Denn genau darum geht es doch in der Musik – Gemeinsam die Grenzen ein bisschen weiter weg zu schieben.“

Entsprechend arbeitsreich gestaltete sich die Vorbereitungszeit auf das local heroes-Bundesfinale. „Da unser Live-Drummer Yannick erst seit kurzem dabei ist, haben wir uns intensiv auf die Drum-Parts des Songs konzentriert, um der ganzen Performance mehr Live-Feeling zu geben und damit auch dem Video ein Gefühl einer Livebühne zu geben.“ Zudem hätten sie ihre Fans auf Social Media die Tage in Salzwedel mit Videos und Fotos miterleben lassen. „An den Kontakten, die wir da geknüpft haben, halten wir fest und stehen jetzt schon mit einigen in engem Kontakt.“

Spannende Drehtage

Doch zurück zu den erwähnten Tagen in Salzwedel. Im September wurde mit „OS“ und den neun weiteren Bands bzw. Solist*innen unter strengen Corona-Auflagen für die Bundesfinalshow gedreht. Neben einer Live-Performance gehörte auch ein Interview mit TV-Queen Tine Wittler, der diesjährigen Moderatorin des Bundesfinales, dazu. Außerdem erhielten die Teilnehmenden ein TV- und Individual-Coaching. Die letzte Klappe fiel schließlich am 13. September im hiesigen Club Hanseat.

Die Musik vereint: „Ole ist ein Perfektionist, der jede Note noch einmal überprüft und Simon der, der sich von Gefühlen treiben lässt. Deshalb liegen bei jedem die Prioritäten anders, und ohne das wäre OS nicht OS.“ (Foto: Julia Schwendner / Aktion Musik • local heroes e.V.)

Konkrete Zukunftspläne

Und wie geht es mit „OS“ weiter? „Wir werden den Song, den wir in Salzwedel performt haben, noch dieses Jahr als Single veröffentlichen und arbeiten zurzeit am Recording, Videokonzept und Promotionplänen.“ Genau darin liege ihrer Meinung nach aber auch der sprichwörtliche Hund für viele Newcomer*innen begraben. „Die größten Hürden für Nachwuchskünstler*innen liegen unserer Meinung nach in den finanziellen Mitteln der Promotion im Internet. Denn das Wichtigste ist, dass neue Leute auf einen aufmerksam werden. Dies ist in den seltensten Fällen ohne finanzielle Unterstützung möglich.“

Text: Nicole Oppelt