"Former Child" geht 2022 als Bundesfinalistin für Thüringen ins Rennen um Deutschlands größten Non Profit-Newcomer-Musikpreis. Die Umsetzung des local heroes-Bundesfinales 2022 knüpft an das erfolgreiche Konzept der vergangenen zwei Jahre an. Statt des gewohnten Live-Events im Kulturhaus Salzwedel (Sachsen-Anhalt), wurde mit den Bundesfinalist:innen Anfang September eine aufwendige Bundesfinal-Doku auf Schloss Hundisburg bei Magdeburg produziert. Diese wird am 11. Dezember, ab 18 Uhr, in Musikclubs, soziokulturellen Zentren und weiteren Einrichtungen der Kulturszene in den Heimatstädten der Finalist:innen ausgestrahlt. "Former Child" lädt ihre Fans hierzu ins OFF in Jena ein, wo neben der Filmpremiere auch ein EP-Release-Konzert der Sängerin stattfinden wird.

„Former Child“ – eine echte Allrounderin

Mit dabei war auch „Former Child“ alias Luise Wonneberger, die entspannten Indie-Pop mit nach Schloss Hundisburg brachte. Aus gutem Grund, wie sie selbst sagt: „Local heroes ist eine fantastische Organisation, bei der Newcomer:innen wirklich wertgeschätzt werden. Die Liebe fürs Detail, die Professionalität sowie die Vielfalt an Unterstützungsmöglichkeiten und Workshops sind unglaublich.“ Es sei faszinierend, wie viele Menschen hier, größtenteils sogar ehrenamtlich, ihr Herzblut hineinstecken würden, um Newcomer:innen zu fördern. „Es war alles immer spitzenmäßig organisiert und es wurde an alles Mögliche gedacht. Das ist nicht selbstverständlich und dafür bin ich sehr dankbar!

Doch wer ist „Former Child“? Ihre ersten musikalischen Schritte mit diesem Projekt ist die junge Frau bereits 2018 gegangen. Sie probierte sich aus, nahm auf und lud erste Songs auf die Internetplattform Soundcloud. Am 1. Mai dieses Jahres wagte sie sich dann erstmals bei einer Open Stage in München auf die Bühne. „Gefühlt besteht das gesamte Musikprojekt aus vielen verschiedenen größeren und kleineren Herausforderungen, die es zu meistern gibt“, gesteht sie. Die persönlich größte sei für sie jedoch, mit den eigenen Selbstzweifeln umzugehen. So hinterfrage sie, ob das, was sie produziert, spielt und macht überhaupt gut genug sei und ob sie damit wirklich andere Leute begeistern könne. Doch Luise kann stolz auf sich sein. Sie meistert ihr Projekt – nicht nur musikalisch. Mittlerweile sei sie eine „wahre Allrounderin“ geworden, kenne sich auch in so nüchternen Dingen wie Steuern und Rechnungen bestens aus und genieße die Zeit auf der Bühne.

Und auch beim Publikum ist die Tausendsassa beliebt – immerhin kommt „Former Child“ mit einer besonderen Mischung aus elektronischen Sounds, wie Synthies oder Drums, kombiniert mit akustischen Elementen wie Gitarre oder Shaker und mehrstimmigen Vocals daher. „Ich mag es, wenn meine Songs einen guten Flow und eingängige Refrains haben“, sagt sie und gibt das als Kompliment auch gleich an die anderen local heroes-Teilnehmer:innen weiter. „Jede Band hier im Finale hat ihren ganz eigenen Stil und Charme, das hat mich besonders bei den Live-Sessions beeindruckt.“ Sie selbst möchte vor allem, dass ihre Songtexte „eine gute Balance finden zwischen schönen Metaphern und Bildern als auch einer guten Verständlichkeit“. Die Menschen sollen sich gut mit ihrer Musik und den Texten verbunden und verstanden fühlen können. „Ich reflektiere in meinen Songs gerne Probleme, Erkenntnisse, Emotionen und Gefühle, die mich durch den Alltag begleiten. Da ich generell ein Mensch bin, der gerne bzw. leider zu viel über Dinge nachdenkt, habe ich durchs Songwriting immer eine gute Möglichkeit, meine Gedanken strukturiert in Songs zu verpacken und kann so auf meine eigene Art und Weise bestimmte Ereignisse und Lebensabschnitte quasi ‚konservieren‘ und besser verarbeiten.“ Dabei versuche sie in ihren Songs immer, eine gewisse Art an Optimismus auszustrahlen, denn es werde immer Tiefphasen, starke Emotionen und prägende Ereignisse im Leben geben. Ihrer Meinung nach sei es aber wichtig, trotzdem immer nach vorne zu blicken.

(c) Line Tsoj Fotografie | „Die Art und Weise, wie Former Child Songs schreibt, ist sehr gelungen. Es sind wirklich gute Melodien und gute Textideen. Ich finde es außerdem echt mutig, sich allein auf die Bühne zu stellen und parallel Instrumente zu spielen, zu loopen und zu singen“, lobt Jurorin Jenniffer Kae.

Musiker:innen und Publikum sollen sich verbunden fühlen

Nicht nur musikalisch sind ihre Ratschläge auf fruchtbaren Boden gefallen. Das beweist „Former Child“, die sich wohl bewusst ist, dass hervorragende Musik nicht alles in dieser Branche ist. „Wichtig ist definitiv die Social Media-Präsenz, besonders auch TikTok“, sagt sie, räumt aber gleichzeitig ein, dass in ihrem Fall noch viel Luft nach oben sei. Darüber hinaus braucht es aber vor allem menschliche Qualitäten. „Man braucht einfach ein gutes Durchhaltevermögen, da der Weg zum Erfolg nicht immer einfach ist und es öfter mal Tiefschläge gibt, die man einfach akzeptieren und überwinden muss. Ansonsten ist es, glaube ich, einfach wichtig, dass man authentisch ist und sich die Zuhörer:innen und Fans mit der Musik auf irgendeine Art verbunden fühlen.“ Und das alles sei oft leichter gesagt als getan.

Allerdings liege so manches nicht in der Hand der Newcomer:innen. „Die größte Hürde ist meiner Meinung nach, dass es generell sehr viele talentierte Musiker:innen gibt, die versuchen, bekannt zu werden. Dadurch wird es natürlich immer schwerer, aus der Masse herauszustechen.“ Auch die gesamte Coronasituation mache Livekonzerte und deren Durchführbarkeit, besonders in den Wintermonaten, schlecht kalkulierbar. „Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Politik auf das generelle Problem des überfüllten Marktes eher wenig Einfluss nehmen kann. Jedoch fände ich leicht zugängliche Stipendien auf jeden Fall sinnvoll, um Newcomer:innen finanziell etwas entlasten zu können, da mit dem Musikerdasein viele Kosten auf einen zukommen, sei es für Musikequipment, Aufnahmen im Studio oder auch das Spielen einer Tour.

Wird „Former Child“ vielleicht zur Band?

Das Fazit „Former Child“ nach dem local heroes Bundesfinale fällt jedoch erbaulich aus. Sie habe immens vom Angebot sowohl während des gesamten Teilnahmeprozesses als auch auf Schloss Hundisburg profitiert. „Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir die verschiedensten Gespräche mit der Jury als auch mit den anderen Finalist:innen. Ich finde es immer sehr inspirierend, mich mit anderen Musiker:innen austauschen zu können und dabei die ein oder andere Sache zu lernen oder auch selbst weitergeben zu können.“ Durch das Coaching sei ihr außerdem nochmals bewusst geworden, was sie an ihrem Loop-Setup optimieren könnte und sollte. „Das ist eine etwas größere Aufgabe, derer ich mich zeitnah annehmen möchte.“ Unter anderem gehe es für sie dann auch um die Frage, ab welchem Punkt vielleicht doch eine Band Sinn machen könnte. „Es bleibt also spannend bei mir.

Am 11. Dezember ist Bundesfinal-Tag

Was die junge Frau bei local heroes erlebt hat, erfahren ihre Fans im Rahmen der Ausstrahlung der Bundesfinal-Doku am 11. Dezember, um 18 Uhr, im OFF in Jena. Die Sieger:innen werden im Anschluss an die Ausstrahlung medienwirksam verkündet. Sie erwarten Preise in Höhe von rund 10.000 Euro. Daneben wird der „Beste Newcomeract Deutschlands 2022“ unter dem Titel „Pop im Bauhaus“ am 3. März 2023 ein Preisträgerkonzert im Rahmen des renommierten Kurt Weill Festes 2023 absolvieren. Alle, die nicht bei der Bundesfinal-Ausstrahlung in den Musik-Einrichtungen dabei sein können, haben im Anschluss an die Sieger:innen-Bekanntgabe die Möglichkeit, die Show auf YouTube und auf mehreren Offenen Kanälen im deutschen Fernsehen anzusehen.

Und wie geht es für „Former Child“ weiter?

Ich hoffe natürlich sehr, dass ich auch in Zukunft mit den anderen Finalist:innen in Kontakt bleibe und vielleicht sogar die ein oder andere Kollaboration entsteht.“ Darüber hinaus freue sie sich darauf, bei weiteren Workshops von local heroes teilnehmen zu können, den ein oder anderen wertvollen Ratschlag zu erhalten und auch durch die Promotion des Bundesfinales mehr Reichweite mit ihrer Musik zu generieren. „Dieses Jahr wird auf jeden Fall noch meine EP erscheinen, darauf freue ich mich schon sehr. Passend zur EP möchte ich auch mein erstes eigenes Merch rausbringen, was schon sehr lange ein kleiner Traum von mir ist. Live möchte ich es erstmal etwas ruhiger angehen lassen, da ich mich gerne aufs Songwriting, besonders gemeinsam mit anderen Musikern fokussieren will.

Hier gelangt ihr zur Übersicht aller Bundesfinalist:innen und ihrer Ausstrahlungsorte.

Tickets für den Livestream kannst du direkt hier kaufen:

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Pressetext: Mona Lina, Laura Klar

Titelbild: Line Tsoj