Mit einer Musik-App konnten die Schüler:innen selbst einen Song komponieren - und hatten dabei sichtlich Spaß. Foto: d-zentral.tv

Vom 16. April bis 5. Mai fand im Gebäude des Niedersächsischen Landtages die Ausstellung „Starting Pop“ statt. Anhand von Fotos, Videos und Musikbeispielen lernten Besucherinnen und Besucher interaktiv die Entwicklung der niedersächsischen Popularmusik in den letzten 35 Jahren kennen. Die Musikprofis Jonas Ottolien und Leo Ottolien (OTTOLIEN) und Ivana Schildbach (IVANA) haben als Guides über 50 Führungen begleitet. Die Hauptzielgruppe waren 10- bis 18-Jährige aus Schulklassen und Jugendgruppen; an den öffentlichen Führungen konnten alle Interessierten teilnehmen.

„Es ist wunderbar zu sehen, wie Musik Menschen begeistern kann. ‚Starting Pop‘ hat 580 jungen Menschen die Geschichte der niedersächsischen Popkultur in Form von Führungen nähergebracht. Der Höhepunkt für die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren eindeutig die Workshops mit Musik-Apps. In diesem Rahmen konnten die Jugendlichen ganz niedrigschwellig selber Musik komponieren und produzieren und die Ergebnisse mit nach Hause nehmen. Wir hoffen, dass diese Begeisterung anhält und die eine und der andere weiter musiziert“,
sagt Vera Lüdeck, Kuratorin von "Starting Pop".
Bei den Workshops gab Musiker Leo Ottolien den Jugendlichen Tipps im Umgang mit den Musik-Apps. Foto: d-zentral.tv

Die interaktive Ausstellung zeigte vor allem jungen Menschen, wo ihre Lieblingsmusik den Ursprung hat. Es gab unter anderem Rückblicke zur Erfindung der Schallplatte und zur Entstehung ganzer Genres mit vielen Hörbeispielen. Während der Führungen sind die Jugendlichen über kleine Musikquiz ins Raten gekommen und stellten viele Fragen. Es entstanden angeregte Gespräche, wenn mithilfe der QR-Codes an den Exponaten weitere Informationen abgerufen wurden.

„Es war spannend zu beobachten, wie die Schülerinnen und Schüler auf Songs von Trio, den Guano Apes oder Sarah Connor reagierten und eine popmusikalische Zeitreise erleben konnten. Viele Stars, die für mich omnipräsent waren und sind, kennen die Jugendlichen nicht mehr. Dafür wusste fast jede Person, um was es sich bei Autotune handelt“, beschreibt Leo Ottolien seine Eindrücke.

Auch Jonas Ottolien erinnert sich an besondere Erlebnisse: „Besonders die Insider und Anekdoten haben die Jugendlichen abgeholt, zum Beispiel Tokio Hotel und die Fan-Kritzeleien am Studio-Gebäude oder die Straßenbahngeräusche auf Biermanns ersten Aufnahmen. Und das Thema Spotify als Reality-Check, als wir ausgerechnet haben, wie viel Künstler wie Apache207 und wie viel weniger kleinere Artists verdienen, wenn ein Song einmal angeklickt wird.“

Während der Führungen zeigte Musiker Jonas Ottolien den Jugendlichen, wie sie über dasdigitale Begleitmaterial mehr Informationen zu den Exponaten erhalten können. Foto: d-zentral.tv

Der zweite Teil jeder Führung bestand aus Workshops mit Musik-Apps auf Tablets. Während die einen mit Hip-Hop-Samples experimentierten, probierten andere mithilfe einer App einzelne Instrumente wie Streicher oder Klavier aus und stellten Akkordfolgen zusammen. Auch Gesang und Rap-Parts wurden aufgenommen. Bei allen Führungen zeigte sich, dass es für die Jugendlichen das Highlight war, sich selbst im Musizieren ausprobieren zu können. Viele blieben noch nach dem Ende der Führung, komponierten fleißig weiter und exportierten sich ihren Song, um ihn mit nach Hause zu nehmen. „Es hat mir unglaublich Spaß gemacht, durch ‚Starting Pop‘ den Kindern und Jugendlichen Popmusik und alles was dahinter steckt näher zu bringen und ihnen zu zeigen, wie schön es sein kann, selbst kreativ zu werden“, fasst Ivana Schildbach ihre Zeit als Ausstellungs-Guide zusammen.

„Starting Pop“ ist ein Pop To Go-Projekt gefördert durch „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Bündnispartner sind die Landesarbeitsgemeinschaft Rock in Niedersachsen, das MusikZentrum Hannover und die Arbeits- und Sozialberatungs-Gesellschaft Hannover. Die Schirmherrschaft hatte Hanna Naber, Präsidentin des Niedersächsischen Landtages, übernommen.

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Text: Antje Winzer, Winzer PR
Fotos: d-zentral.tv