Die Nachtkinder aus Nürnberg auf Platz 1: Sie sind „Bester Newcomer-Act Bayerns 2025“. (Foto: Line Tsoj)

Die bayerische Ausgabe von Deutschlands größtem Non-Profit-Musikpreis feierte am 27. Juni ein fulminantes Landesfinale auf dem „ab geht die Lutzi“.

Am vergangenen Freitag hatte das „Fiebern“ endlich ein Ende. Parabelflug aus Fürth, Brainscha aus Mammendorf, Nachtkinder sowie Katharina Engel aus Nürnberg und zu guter Letzt BaamBrass aus dem Chiemgau präsentierten sich auf der gut gefüllten Zeltbühne des „ab geht die Lutzi“-Festivals. Die fünf Landesfinalist:innen bewiesen einmal mehr, welch musikalische Vielfalt im Freistaat herrscht – und das auf sehr hohem Niveau. Am Ende des Abends sandte die Fachjury die Band Nachtkinder ins Local Heroes-Bundesfinale.

„Was für ein wunderbares Publikum“, freuten sich die Local Heroes Bayern-Initiatorinnen Dani Straßner und Nicole Oppelt. Solch eine Offenheit und Unterstützung für unbekannte Künstler:innen sei besonders. (Foto: Dani Red)

„Sagt es endlich. Mir ist schon richtig übel!“ So wie Noah Friebel, Sänger der Band Nachtkinder mag es kurz vor der Preisverleihung am späten Freitagabend wohl allen Beteiligten ergangen sein. Hinter den jungen Künstler:innen lag ein Tag voller Anspannung und Vorfreude. Aber er war vor allem vollgepackt mit vielen neuen Eindrücken. Kein Wunder, dass sich die aufgestaute Energie und die Aufregung am Ende auch physisch zu äußern vermochten. Der 25-Jährige und seine Bandmitglieder Celina Hüttner, Marius Tuffner und Moritz Chrupala stand denn auch die Überraschung ins Gesicht geschrieben, als die beiden Moderatoren Konstantin und Max Raab das verkündeten, worauf alle sehnsüchtig gewartet hatten: Platz 1 im Local Heroes Bayern-Landesfinale, den die Nachtkinder in diesem Jahr für sich entscheiden konnten. Sie sind „Bester Newcomer-Act Bayerns 2025“.

Unbändige Freude bei den Nachtkindern. Mit ihrer außergewöhnlichen Darbietung im Halbdunkel überzeugten sie die Jury und sind nun „Bester Newcomer-Act Bayerns 2025“. (Foto: Line Tsoj)

„Musikalisch am vollkommensten“ – die Nachtkinder

„Es hat wieder Mal richtig Spaß gemacht“, so Jury-Sprecher und langjähriges Jury-Mitglied Joachim Schulz. Gemeinsam mit seinen Jury-Team, bestehend aus Tontechniker Erwin Oppelt, Sängerin Larissa Hoppe, Local Heroes-Netzwerkkoordinatorin Cosima Sokol sowie Christof Hirt, Gründungsmitglied der Musikinitiative Hammelburg e.V., hatte er einen abwechslungsreichen Abend verlebt. Am Ende hatten sie jedoch die „Qual der Wahl“. Dass diese auf die Nachtkinder fiel, sei relativ schnell klar gewesen. „Sie stachen heraus und waren musikalisch am vollkommensten“, so der Musiker und Inhaber der Würzburger Posthalle. „Ihr Auftreten hat Potenzial. Ihre Arrangements haben gepasst und auch ihre Songs haben sehr gut funktioniert.“ Obendrein habe Sänger Noah auch stimmlich überzeugen können. Der Band sei es gelungen, mit ihren Songs eine Geschichte zu erzählen und mit ihrer Inszenierung eine ganz eigene Stimmung zu erzeugen. „Ich habe mal an Nick Cave gedacht, aber auch an die Pixies. Es gab musikalische Parallelen“, so Joachim Schulz. „Und genau das haben sie zelebriert.“ Sein Fazit: „Die Band ist ein Gesamtkunstwerk mit sehr viel Tragik mit dabei. Wir als Jury haben erkannt, was dahintersteckt und waren sehr positiv überrascht!“ Die Expert:innen sind überzeugt: „Wenn sie sich noch besser in Szene setzen, dann glauben wir, dass das groß werden kann.“

„Wir präsentieren uns mit aller Leidenschaft und Radikalität“, sagt Sänger Noah selbstbewusst. (Foto: Line Tsoj)

Ganz ähnlich ordnete seine Jury-Kollegin Cosima Sokol den Auftritt ein. „Für mich haben die Nachtkinder genau die richtigen Kanten.“ Mit diesen könnte die Band auch im Bundesfinale im kommenden September herausstechen. Hier seien Acts aus ganz Deutschland in einem viertägigem Musik-Camp versammelt. „Da ist es natürlich wichtig, ein Alleinstellungsmerkmal zu haben.“ Die Nachtkinder hätten das in ihren Augen. „Sie waren von allen Acts des Abends die rundeste Sache. Sie wissen, wer sie sind, wer sie sein wollen, was sie für Musik machen, wie sie auf der Bühne wirken wollen.“ Für die Fachfrau zeigten sie nicht nur eine Live-Show, sondern eine Theater-Performance. Damit würden sie definitiv im Gedächtnis bleiben.

Sie wollen nicht jedem gefallen. In jedem Fall hinterlassen die Nachtkinder jedoch einen bleibenden Eindruck. (Foto: Line Tsoj)

Konzerte genießen – nur darum geht es

Und wie erging es den Nachtkindern selbst? Sie waren am Ende des Landesfinales schlichtweg sprachlos, aufgewühlt, überglücklich – und das alles auf einmal. „Es war ein super Tag und für alles gesorgt“, freut sich Celina (Klavier und Gesang) über das ereignisreiche Landesfinale. „Alle Menschen war superengagiert und superlieb.“ Gleiches gelte auch für die anderen Teilnehmer:innen. „Sie alle waren richtig toll!“ Für sie und ihre Bandmitglieder sei es großartig gewesen, auf dieser Bühne zu stehen und zu zeigen, was sie in den vergangenen Jahren aufgebaut hätten. „Das war ein Riesenprivileg.“ Das bestätigt auch Noah. „Mir ging es richtig gut. Ich habe die Konzerte der anderen Acts sehr genossen.“ Alle Darbietungen seien „extrem gut“ gewesen. Jeder habe seinen eigenen Stil und seine eigene Show gehabt. „Alle hätten es verdient ins Bundesfinale einzuziehen.“ Bassist Moritz wiederum stach die gesamte Crew positiv ins Auge. „Man hat gemerkt: Sie haben richtig Bock auf die Acts.“

Musikalisch trennen sie Welten, in Freundschaft – entstanden durch den VPBy – sind sie eng verbunden: Die Nachtkinder und Udo West (hier mit Albi). (Foto: Dani Red)

„Wir machen unser Ding!“

Die Nachtkinder selbst hatten sich auf ihren Auftritt in Rottershausen gründlich vorbereitet. In nur 40 Minuten galt es, ein möglichst breites Spektrum aufzuzeigen. „Wir wissen, dass wir mit dem, was wir machen, das Publikum fast immer spalten“, erklärt Noah. „Wir sind keine Band, die einfach auf die Bühne geht und versucht, möglichst gute Stimmung zu machen. Wir haben eine bestimmte Aussage, die wir transportieren möchten und inszenieren das sehr theatralisch.“ Natürlich gefalle die Musik nicht jedem. Ihrer Erfahrung nach gebe es nur zwei Arten der Rezeption: Entweder fände man es „extrem geil“ oder „extrem scheiße“. Eine solche Inszenierung auf einem Festival zu zeigen, sei natürlich eine Herausforderung. Eine Anpassung an ein solches Setting sei am Ende für sie aber nicht infrage gekommen. „Wir haben in den vergangenen Monaten eine regelrechte Trotzhaltung eingenommen und sagen: Wir machen unser Ding. Wir glauben daran, stehen dahinter und verstecken uns nicht mehr.“

„Der Sänger ist ein echter Entertainer, ein Künstler“, lobt Juror Joachim Schulz die Fähigkeiten von Nachtkinder-Frontmann Noah Friebel. (Foto: Line Tsoj)

Parabelflug ist „einfach großartig“

Gleiches könnte man auch über Parabelflug alias Felix Abel sagen. Der Sänger aus Fürth eröffnete das Landesfinale und wurde von der Jury schlussendlich mit Platz Nummer 2 geehrt. Obendrein erhielt er den Sonderpreis als „Bester Sänger“. „Er ist einfach großartig“, so das Urteil von Joachim Schulz. Er stand allein auf der Bühne. Da ist es ganz schwer, Energie und Druck reinzukriegen. Stimmlich war er klasse.“ Auch für Kollegin Cosima Sokol stach der Musiker heraus. Seit Jahren verfolge sie seine Kunst bereits im Internet. Die Live-Perspektive fehlte ihr aber bis dato. Der Umstand, dass er ohne seinen Schlagzeuger anwesend war, sei von ihm „sehr charmant“ gelöst worden und noch mehr: Sein fingierter Telefonanruf sei zum „Running Gag“ des Abends geworden. Sein Auftritt habe ihr einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig es sei, Musik nicht nur aus der „Konserve“ zu konsumieren, sondern Live-Konzerte zu besuchen. Ihre Botschaft: „Da kommen am meisten Gefühle rüber. Das ist das Wichtigste an der Musik.“ Obendrein zeige sich live natürlich am besten, ob der Musiker, die Musikerin ihr oder sein Handwerk verstehe.

Das bleibt im Ohr: „Parabelflug hat unheimlich gute Hooks“, lobt Jury-Sprecher Joachim Schulz. (Foto: Line Tsoj)

Parabelflug selbst erging es auf dem Landesfinale wunderbar. „Bereits die ganze Unterstützung im Vorfeld hat mir viel gebracht“, erzählt er freudestrahlend. „Beim Landesfinale hat das alles seinen Höhepunkt gefunden.“ Parabelflug wusste das Publikum zu überraschen. So werden nicht wenige zum Beispiel an den ausgeschenkten Tomatensaft zurückdenken, den er zum Start des „Fluges“ verteilen ließ. Seine Präsentation wirkte leicht und unbeschwert. Doch der Musiker hat sich im Vorfeld so einige Gedanken gemacht. „Ich spiele immer vor fremden Publikum. Kann mich also nicht ausruhen, sondern muss immer überzeugen“, sagt er. „Daher versuche ich neue Fans zu gewinnen, indem ich mir witzige, unseriöse Dinge ausdenke. Zudem liebe ich die Rolle des Eisbrechers.“ Kennenlernen, netzwerken, das hat Parabelflug auch hinter den Kulissen getan. Der Backstagebereich sei für ihn der perfekte Ort, um sich mit allen anderen Akteur:innen bekannt zu machen. „Die Energie hier finde ich immer großartig. Ganz egal, aus welcher musikalischen Ecke man kommt. Man ist einfach froh, hier zu sein.“ So sei es ihm auch auf dem Landesfinale ergangen. Keine Spur von Wettbewerbs-Gedanken, dafür viel gegenseitiger Support. Damit habe er nicht gerechnet.

Doppelte Freude für Parabelflug. Der junge Künstler durfte sich nicht nur über Platz 2 freuen. Er ist auch der „Beste Sänger von Local Heroes Bayern 2025“. (Foto: Line Tsoj)

Katharina Engel - „Ich habe es von vorne bis hinten genossen“

Katharina Engel und ihrer Band erging es genauso. Und das wusste sie auch zu transportieren. „Sie wirkt sehr sympathisch, lebt ihre Musik und ist eine gute Entertainerin“, lautete denn auch das Fazit von Joachim Schulz im Namen der gesamten Jury. Seines Erachtens habe sie mit ihrer Band mitunter die beste Stimmung im Zelt gemacht. Nun gelte es herauszufinden, wohin ihre künstlerische Reise gehen soll.

Katharina Engel und ihre Band gehören zu den fünf besten Nachwuchskünstler:innen in ganz Bayern. Ein Riesengrund zur Freude. (Foto: Line Tsoj)

Im Gedächtnis wird allen sicherlich ihr schillernder Auftritt in atemberaubend weißer Robe bleiben und vor allem ihr Gang ins Publikum. „Ich habe es von vorne bis hinten genossen“, lautete das Fazit der Sängerin. Vor ihrem Gang auf die Bühne sei sie denkbar aufgeregt gewesen. „Ich hatte wirklich Angst, aber auf eine positive Weise.“ Angst und Liebe für die Musik gingen, so sagt sie, bei ihr miteinander einher. „Wir haben uns vorgenommen, alle Energie und Liebe zu transportieren, die wir geben können. Und so war es dann auch.“ Große Freude herrschte bei der jungen Frau auch aufgrund der sichtbaren Unterstützung im Publikum. Eltern und enge Freunde waren gekommen, um ihren Auftritt live zu erleben. Katharina Engel überzeugte aber nicht nur mit Band, sondern auch allein am Klavier. „Das war der Moment, in dem ich gecheckt habe, dass ich hier auf der Bühne bin“, sagt die junge Frau. „Ich hatte völlige Ruhe in mir und habe die Musik vollends gefühlt.“ Ihr erklärtes Ziel: „Ich möchte auch diese verletzliche Seite von mir zeigen – auch auf einem Festival. Denn das ist eine völlig andere Art, berühren zu können.“ Absolut konträr gestaltete sich die Stimmung wenige Minuten später. Den Gang ins Publikum und die Möglichkeit, mit den Zuschauer:innen auf Tuchfühlung zu gehen, habe sie sehr genossen. Schon am Tag zuvor während der gemeinsamen Runde über den Zeltplatz habe sie gespürt, wie offen die Menschen auf der „Lutzi“ seien. Umso größer sei die Freude gewesen, einige tags darauf im Publikum wiederzusehen. „Ich glaube an mich und liebe es ein Mädchen zu sein – insbesondere auf der Bühne. Doch ich habe mich lange nicht getraut, mich so zu zeigen“, lautete ihr Resümee kurz nach ihrem Auftritt. Umso glücklicher sei sie nun, das selbstbewusst zeigen zu können. „Denn ich möchte, dass jede Frau so sein kann, wie sie will.“

Local Heroes Bayern und Katharina Engel: Das passt wunderbar zusammen. (Foto: Line Tsoj)

Brainscha – „Er hat alles richtig gemacht“

Katharina Engels Wunsch gilt für alle Menschen. Und auch Brainscha alias Michael Brunner kann diesen sicherlich unterschreiben. Wie dieser gelebt wird, zeigte er im Rahmen seiner Landesfinal-Präsentation. Denn sein energetischer Auftritt mit Band inklusive der Gastmusiker Igerl und Mike Ritter hinterließ einen bleibenden Eindruck – auch bei der Jury, die ihn schließlich mit Platz drei im Gesamtklassement würdigten. „Er hat alles richtig gemacht“, lobte Joachim Schulz, den vor allem sein Charme und seine Ausstrahlung beeindruckten. Die gesamte Band habe sehr gut funktioniert und das auch transportiert. Brainscha und Igerl präsentierten außerdem auf der Zeltbühne ihren neuen gemeinsamen Song „lass es brennen“, der am Tag des Landesfinales seinen Release feierte.

„Das Schönste ist, wenn die Bühne mit dem Publikum verschmilzt“, so Brainscha. Dass er die Fähigkeit hat, das zu schaffen, honorierte die Jury mit dem dritten Platz. (Foto: Line Tsoj)

Übrigens: Erste Erfahrungen mit Local Heroes konnte Brainscha bereits im Rahmen der BahnhofBeats sammeln. In diesem Format unterstützte er seinen Freund Igerl, dessen eigene Band für den Auftritt am Krämerbrückenfest in Erfurt verhindert war. Für Brainscha war es gar keine Frage, hier musikalisch einzuspringen. Entsprechend groß war auch die Wiedersehensfreude mit einigen Teammitgliedern. „Das war komplett verrückt. Ich habe während der Show fast weinen müssen“, gesteht er nach dem Konzert und der „Zeltplatz-Aktion“ am Tag zuvor. Für ihn und seine Band habe sich die Reise mit Local Heroes Bayern mehr als gelohnt. „Ich genieße das in vollen Zügen.“

„Das hat unfassbar Bock gemacht! Alle haben getanzt“, freute sich Brainscha über seinen Landesfinal-Auftritt. „Das war ein sehr positives Erlebnis.“ (Foto: Line Tsoj)

Für ihn sei es nach wie vor unfassbar, dass es Initiativen wie Local Heroes gebe, die solche Angebote non-profit auf die Beine stellen würden. Gleiches gelte im Übrigen auch für die „Lutzi“. Dass beide hier in Rottershausen zusammenkämen, um unbekannten Künstler:innen eine Bühne zu bieten, sei „der Wahnsinn“. Als einen solchen haben viele Zuschauer:innen sicherlich auch den Auftritt von Brainscha erlebt. Pop-Punk at its best – und das nicht nur, als der Sänger auf einmal liegend inmitten der Zeltbühne vorzufinden war! Dahinter steckten jedoch jede Menge Überlegungen. „Wir wollten, dass das Set wie eine coole Reise wird, die die Menschen abholt“, erklärte Brainscha. Trotzdem sollte Zeit für Ruhe und jedwede Emotion bleiben. Dieses facettenreiche Unterfangen gelang ihnen mit Bravour. „Wir hatten unfassbar Bock auf der Bühne“, so sein Fazit – dem Publikum erging es ebenso.

Gemeinschaft und eine tolle Zeit haben – das steht auf dem Local Heroes Bayern-Landesfinale im Vordergrund: Brainscha und seine Musikerkollegen haben das vollends ausgekostet. (Foto: Line Tsoj)

BaamBrass – Party at its best made im Chiemgau

So könnte auch der Auftritt von BaamBrass aus dem Chiemgau beschrieben werden, der die Zeltbühne in ein wahres Party-Areal verwandelte. Vor allem Frontmann und Trompeter Pius Bauer blieb der Jury im Gedächtnis. Für sie war klar: Dieser Musiker ist unser „Bester Instrumentalist 2025“. „Für uns stach er heraus. Er ist an seinem Instrument wirklich sehr gut“, so das Urteil von Joachim Schulz.

Pius Bauer, Frontmann von BaamBrass stach der Jury sofort ins Auge. Am Ende ernannten sie ihn zum „Besten Instrumentalisten 2025“. (Foto: Line Tsoj)

Der körperliche und künstlerische Einsatz der Musiker war immens. „Nach 40 Minuten Vollgas sind wir einfach unfassbar fertig“, resümieren Gitarrist Thomas Fuhrmann und Ziach-Spieler Sebastian Wallner kurz nach ihrem Auftritt. „Aber es hat unglaublichen Spaß gemacht.“ Überhaupt haben sie ihren Ausflug nach Franken als „unglaublich herzlich und schee“ empfunden. „Das war eine wunderbare Sache mit super Stimmung und tollen Bands.“ Natürlich hatten auch sie sich im Vorfeld Gedanken über ihren Landesfinalauftritt gemacht. In ihren 40 Minuten wollten sie ein „Best of BaamBrass“ präsentieren – mit großem Erfolg. „Zum Glück ist Musik universal“, schmunzeln beide mit Blick auf die immensen dialektalen Unterschiede zwischen ihrer Heimat und Rottershausen. Das habe sich für sie auch hinter den Kulissen des Local Heroes Bayern-Landesfinales gezeigt. Von Anfang an seien sie mit den anderen Teilnehmenden ins Gespräch gekommen. „Wir hoffen, dass alle so viel Spaß hatten wie wir!“

Die Zeltbühne als Hexenkessel. BaamBrass rissen das „Lutzi“-Publikum mit. Blasinstrumente gepaart mit poppigen Sounds – das kam an. (Foto: Line Tsoj)

Begeistert war die Band auch vom „ab geht die Lutzi“, das sie zum ersten Mal besuchten. Hier herrsche eine unglaubliche Herzlichkeit. Alle würden sich helfen und auch das Publikum sei besonders. „Das ist einfach eine guade Sach‘!“ Es verdiene höchsten Respekt, eine solche professionelle Veranstaltung ehrenamtlich auf die Beine zu stellen.

BaamBrass überquerten Dialekt-Grenzen und vereinten die Menschen vor der Bühne. Ihr Können verdient großen Respekt. Nicht ohne Grund gehören sie zu den fünf besten Nachwuchskünstler:innen in ganz Bayern. (Foto: Line Tsoj)

Stabile Newcomer-Szene in Bayern – „Lutzi“ als perfekte Plattform

Solchen sprach Local Heroes-Netzwerkkoordinatorin Cosima Sokol auch dem Team von Local Heroes Bayern aus, das den Musikpreis auf Einladung der „Lutzi“ seit 2019 in Rottershausen präsentieren darf. „Hut ab vor dem Team von Local Heroes Bayern, das so wertschätzend mit den Acts umgeht, monatelang Pressearbeit und Werbung macht und die Acts supportet.“ Man merke, dass es in Bayern eine sehr stabile Newcomer-Szene gebe, sich sehr viele Acts hier bewerben und auf der „Lutzi“, der perfekten Plattform, spielen wollen würden. Sie selbst habe den Abend, den sie erstmals als Teil der Jury erleben durfte, als sehr spannend empfunden. „Ich glaube, diese Mischung war für das Festivalprogramm sehr bereichernd. Es war ein Abend der musikalischen Gegensätze.“ Ein Eindruck, der sich für sie bereits seit einigen Jahren hält. Bayern sei hinsichtlich seiner Newcomer ein Land der Kontraste. Das hätten die Teilnehmenden in den vergangenen Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt und auch mit ins Bundesfinale getragen. „Ich hoffe, dass auch in Zukunft diese Individualität und diese Vielfalt beibehalten wird. Denn das zeigt auch, dass wir nicht nur auf eine Schiene gehen und auch die Jury bereit ist, sich für neue Dinge zu öffnen.“

„Bayern hat eine mega vielfältige und diverse Musikszene“, so das Urteil von Jury-Mitglied Cosima Sokol. Gemeinsam mit ihren Jury-Kolleg:innen Christof Hirt, Jojo Schulz, Larissa Hoppe und Erwin Oppelt fiel es ihr nicht leicht, eine Beurteilung vorzunehmen. (Foto: Line Tsoj)

In wenigen Wochen geschieht genau das auch auf Schloss Hundisburg bei Magdeburg. Anfang September findet dort das fast einwöchige Musik-Camp mit individueller Förderung, Fotoshootings, Interviews, Live-Sets und vielem mehr statt. „Für uns ist das ein wunderschönes Konzept. Wir saugen den Input, den wir bei solchen Gelegenheiten bekommen, auf wie ein Schwamm“, so „Nachtkinder“-Frontmann Noah. „Wir haben unsere Linie. Wir wissen, was wir wollen und was wir machen. Aber: Wir wollen auch dazulernen.“ Am wichtigsten sei für die „Nachtkinder“ allerdings das Miteinander, das sie dort mit den anderen Landesfinalist:innen erleben dürfen. „Das wird richtig schön, denn Musik verbindet!“

Local Heroes Bayern versteht sich als Familie. Gemeinsam mit allen Teilnehmenden und der Crew wurde das Landesfinale ordentlich gefeiert. (Foto: Line Tsoj)

Text: Nicole Oppelt

1. Platz: Nachtkinder (Foto: Line Tsoj)

2. Platz: Parabelflug (Foto: Line Tsoj)

3. Platz: Brainscha (Foto: Line Tsoj)

Bester Instrumentalist: Pius Bauer – BaamBrass (Foto: Line Tsoj)

„Beste:r Sänger:in“: Felix Abel – Parabelflug (Foto: Line Tsoj)

Sonderpreis „Slot auf dem WildTunes Festival 2026“ – Brainscha (Foto: Line Tsoj)

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Übersicht Preise (Gesamtwert über 4000 Euro):

1. Platz: Nachtkinder

• Teilnahme am Bundesfinale 2025

• 300 Euro (UVP) Gutschein für Kabel gestiftet von Cordial

• 400 Euro Merchandise Gutschein gestiftet von Stolz + NadelNest

• 500 Euro (UVP) Warengutschein gestiftet von König & Meyer

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2. Platz: Parabelflug

• 300 Euro Merchandise Gutschein, gestiftet von Stolz + Bamberger Festivals e.V.

• 400 Euro (UVP) Warengutschein gestiftet von König & Meyer

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3. Platz: Brainscha

• 300 Euro (UVP) Warengutschein gestiftet von König & Meyer

• 100 Euro Tankgutschein gestiftet von der Posthalle Würzburg

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Katharina Engel + BaamBrass

• je 150 Euro (UVP) Warengutschein gestiftet von König & Meyer

• je 100 Euro Tankgutschein gestiftet von ah computer business

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Preis für alle Teilnehmer:

• Paket/Bundle von Cordial: bestehend aus sehr hochwertigen Cordial Kabeln und hochwertigem Cordial Merchandise im Wert von je über 200 Euro (UVP).

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Sonderpreis 1: Brainscha

Slot auf dem WildTunes Festival 2026 gestiftet von Bamberger Festivals e.V.

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Sonderpreis 2: Felix Abel (Parabelflug)

Mikrophon im Wert von ca. 100 Euro für „Beste:r Sänger:in“ gestiftet von der Posthalle Würzburg und Mikrophonständer im Wert von ca. 70 Euro, gestiftet von Local Heroes Bayern

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Sonderpreis 3: Pius Bauer (BaamBrass)

Metronom im Wert von ca. 100 Euro für „Beste:r Instrumentalist:in“ gestiftet von Bamberger Festivals e.V.

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local heroes Bayern ist ein Riesenprojekt. Gestemmt wird es ehrenamtlich und damit unabhängig. Das ist auch gut so! Doch ohne Unterstützer für die gemeinsame Sache geht es nicht. Support bekommt das local heroes Bayern-Team von König & Meyer, Cordial GmbH, Nadel NESt (Tattoo & Piercing), STOLZ Bauunternehmen (Hammelburg), Bamberger Festivals e.V., ah computerbusiness GmbH (Euerdorf), Posthalle Würzburg, ARTIST RADAR und natürlich dem „ab geht die Lutzi“-Festival. Ohne diejenigen, die an local heroes Bayern und vor allem die teilnehmenden Künstler glauben, könnte so ein Projekt nicht realisiert werden.

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