250 Zuschauer hatten Lust auf einen Abend voller Nachwuchsbands, denen die Zukunft gehören könnte.

Die Bremer Band Ophéleia zieht ins Landesfinale des Bandcontests ein, Empress werden überraschend Zweiter.


In der ersten Local Heroes-Vorrunde ist mit Ophéleia bereits einer der großen Favoriten angetreten. Die Zweitplatzierten des letzten Jahres starteten ihre Siegesmission am Freitag bei der ersten Vorrunde im Meisenfrei. Dabei wurden sie ihren Ansprüchen vollends gerecht, rockten den Club und zogen völlig verdient ins Finale ein.

Marcel Kloth (hb-people.de) war in Bremen hautnah dabei und berichtet über die Veranstaltung:

Die schwierige Aufgabe des Openers hatten „Empress“ zu bewältigen. Ihr anscheinend in keinem sinnvollen Zusammenhang stehender Name täuscht nicht über das musikalische Potenzial der Band hinweg. Großartig, was die fünf Herren auf die Bühne bringen. Druckvolle Rockmusik, anspruchsvolle Gitarrenriffs und kreatives Songwriting lassen das Publikum feiern. Dabei zeigte der Sänger echte Entertainer- und Rockstarqualitäten. Absolut bemerkenswert ist, dass es die Band Empress erst seit drei Monaten gibt. Seitdem haben die fünf ehrgeizig und zielstrebig auf diesen Abend hingearbeitet. Zu einem Zeitpunkt, an dem sich andere Bands noch nicht mal aus ihrem Proberaum heraustrauen, rocken Empress beim Local Heroes das Meisenfrei und geben eine bärenstarke Visitenkarte ab. Einzig die Bühnenperformance ist noch ausbaufähig. Insgesamt ein klasse Auftritt!

Eine Spur härter ging es mit Friday Night Score weiter. Extra aus Bremerhaven angereist, bringen sie Punk und Hardcore auf die Bühne. Die Kombination aus Gesang und Screams gelingt der Band gut, Lobenswert ist außerdem die hohe Bühnenpräsenz. Insgesamt ist der Auftritt mindestens souverän. Wenn die Band weiter an ihrem Set arbeitet und es etwas abwechslungsreicher gestaltet, können wir uns durchaus vorstellen, dass Friday Night Score bald erneut in Bremen auf sich aufmerksam machen wird.

Dank Ophéleia folgte anschließend das Highlight des Abends. Ihr Stil ist schwer zu beschreiben und von verschiedenen Einflüssen gekennzeichnet. Aus Alternative-Rock, Hip-Hop, Jazz, Metal und Indie wird ein eigenes Genre kreiert. Genial ist die Experimentierfreudigkeit der Band, Risiken werden dabei nicht gescheut. Das Arrangement ist hochprofessionell, die Kreativität und Innovativität überragend. Sänger Malik läuft über die Bühne, gibt alles und powert sich aus, sodass seine soulige Stimme, die gut zu den Songs passt, am Ende fast verschwindet. Zum Abschluss des Sets springt er ins Publikum und lässt sich beim Crowdsurfing auf den Armen der Zuschauer treiben. Spektakulär, was bei Ophéleia auf der Bühne abgeht. Der Band ist in jeder Sekunde anzusehen, dass sie diese Musik liebt.

Als vorletzte Band spielte The Hearing Aid wieder härtere Töne. Zu Metal und Hardcore springen die Musiker über die Bühne. Die Reaktionen auf die Songs fallen sehr unterschiedlich aus. Fans des Genres tanzen in den ersten Reihen, viele neutrale Zuschauer gehen aufgrund der fließenden Übergänge von Gesang und Geschrei und aufgrund des Lärms auf ein Bier vor die Tür des Clubs. In ihrem Genre und innerhalb der Szene möchten wir The Hearing Aid aber ihr Potenzial auf keinen Fall absprechen. Der Geschmack der Jury und einem großen Teil des Publikums war es nicht.

Zum Abschluss standen Ab vom Plan aus Bremen auf der Bühne. Mit Rock- und Popmusik spielten sie einen guten Auftritt. Sehr bemerkenswert ist, dass der Saxophonist es schafft, mit seinem Instrument das Meisenfrei zum Springen zu animieren. Der Spaß an der Musik und der rockige Groove ist den vier Jungs jederzeit anzumerken. Wenn sie ihre instrumentalen Parts etwas mehr differenzieren und insgesamt abwechslungsreicher werden, schauen wir uns Ab vom Plan auf jeden Fall gerne wieder an.

Das Meisenfrei war am Freitagabend hervorragend besucht, was für eine Vorrunde durchaus erwähnenswert ist. Etwa 250 Zuschauer hatten Lust auf einen Abend voller Nachwuchsbands, denen die Zukunft gehören könnte.

Wie bereits erwähnt, sind Ophéleia die Sieger des Abends. Nicht nur die fünfköpfige Fachjury, sondern auch das Publikum hat sie auf  dem ersten Platz gesehen. Empress ziehen verdientermaßen in die Runde der Zweitplatzierten ein, in der nach insgesamt vier Vorrunden ein letzter Finalplatz vergeben wird.

Die zweite Vorrunde findet am Freitag, den 12. Juni ab 20:00 Uhr im Meisenfrei statt. Dabei sind CornOrange, Headgear, Havington und Paul. Wir sehen uns dort!

Ophéleia: http://bands.local-heroes.de/opheleia

Foto: Oliver Schweers https://www.facebook.com/olli.schweers

Quelle: http://www.hb-people.de/news/musik/opheleia-gewinnen-1-local-heroes-vorrunde