LOCAL HEROES

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Die Gewinner 2015.

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DIE Gewinner 2015

Beste Newcomerband des Jahres (Jurypreis): Peak City / Berlin

Ein paar Wochen ist es nun zwar schon her das die vier Berliner von Peak City ihre erste EP „Endlich wieder Stress“ veröffentlicht haben, aber dank der Töne die ich gerade von der Scheibe habe hören dürfen, ist es mir ein Bedürfnis noch einmal kurz aktiv zu werden. Was einem Sänger Khang hier gemeinsam mit Dejan, Lennart und Tino bietet ist schlicht und einfach ein Schlag mitten auf die Zwölf – hasserfüllt und wutgeladen wie ein Album nur beginnen kann, spielen bzw. knüppeln sie sich mit „Plastik“ sofort in die Herzen der Metalcore-, aber auch Punk-Fans wie mich… und das, obwohl die Berliner erstens noch nicht lange im Geschäft sind und zweitens aufgrund ihres Alters eigentlich noch gar nicht so geil klingen dürften… somit gibt`s nach der ersten Nummer also schon einmal das erste Lob!Aber spätestens nach „Kaputt“ sollte allen klar sein, dass die Jungs von Peak City auf dem Weg sind… und dieser führt sie steil nach oben – merkt euch meine Worte! Diese EP ist für Leute, die sich selbst musikalisch irgendwo zwischen Fjort, Marathonmann oder Heisskalt einordnet… aber auch wer elektronischen Beats gegenüber nicht abgeneigt sind, der sollte die Jungs in Zukunft weiter verfolgen.

Beste Newcomerband des Jahres (Publikumspreis): Kyles Tolone / Niedersachsen

Die Band, bestehend aus Eric A. Pulverich (Gesang, Gitarre), Daniel Mau (Gitarre, Synthesizer, Gesang), Johann Giertz (Bass) und Jan Fischer (Schlagzeug) wurde im Herbst 2012 gegründet und besteht in der heutigen Konstellation seit Frühjahr 2015. In den Jahren 2014 und 2015 veröffentlichte Kyles Tolone zwei EPs. Im November 2015 wurde die Zusammenarbeit mit der hannoverschen Booking-Agentur Spider Promotion bekannt gegeben, bei der unter anderem Künstler wie Terry Hoax, Ich kann fliegen, The Parlotones, Wisecräcker und Abstürzende Brieftauben unter Vertrag stehen. Nach einem erfolgreichen Crowdfunding begannen ab 2016 die Arbeiten an ihrem Debütalbum.Im Herbst 2016 begleiteten Kyles Tolone die südafrikanische Band The Parlotones auf deren Europa-Tour.Im Frühjahr 2017 veröffentlichte Kyles Tolone ihr Debütalbum Of Lovers & Ghosts, welches im Horus Sound Studio Hannover von Arne Neurand aufgenommen und produziert wurde. Im Anschluss spielte die Band ihre „Of Lovers & Ghosts Tour“, die 13 Konzerte umfasste. Im Herbst 2018 spielte Kyles Tolone ihre deutschlandweite „Together Alone Tour“, nachdem im Sommer 2018 überwiegend Festivals gespielt wurden. Am 13. September 2019 erschien das zweite Studioalbum Low Spirits & Fireworks.

local heroes 2015: Das war authentisch, ehrlich, explosiv!

Am 7. November lieferten sich im Kulturhaus von Salzwedel 13 Bands aus ganz Deutschland einen heißen musikalischen Wettkampf.


Eigentlich ist das Team von „Aktion Musik/local heroes e.V.“ völlig eingespielt und absolut versiert. Schließlich richten sie das Bundesfinale des Traditions-Wettbewerbes bereits seit vielen Jahren aus. Diesmal ist der Newcomercontest rund um die 13 besten Bands der Republik allerdings auch mit einer echten Premiere verbunden. Julia Wartmann hat die Projektleitung von local heroes-Gründer Dieter Herker übernommen. Unter ihrer Ägide feierten am vergangenen Samstag rund 1100 Personen ihre lokalen Helden. Gemeinsam mit der hochkarätig besetzen Fachjury hatten auch diesmal die Fans das letzte Wort. Den Jury-Titel „Beste Newcomer-Band 2015“ räumten am Ende „Peak City” aus Berlin ab, das Publikum von sich überzeugte „Kyles Tolone“ aus Niedersachsen. Großes Lob für die musikalischen und organisatorischen Leistungen gab es vom local heroes-Initiator: „Meine in Julia gesetzten Erwartungen haben sich bestätigt.“

Als Moderator Robert Meinel, von der einstigen „local heroes”-Band „Berlin Syndrome”, am frühen Sonntagmorgen die Gewinner des diesjährigen Contests verkündete, gab es für Teilnehmer und Mitwirkende nur noch eins: Jubelschreie. Lautstark feierten sie das Ende eines gigantischen zwölfmonatigen Wettkampfs, jene, die sich aus fast allen Teilen der Republik bis auf die große Bühne des Kulturhauses von Salzwedel gespielt hatten und natürlich die Gewinner dieser Nacht: Peak City.

Nach gut achteinhalb Stunden Bundesfinale wurde allen einmal mehr klar: Deutschlands größten Non-Profit-Newcomer-Contest hat nichts von seinem Reiz verloren. Davon hatte sich die neue Projektleiterin Julia Wartmann im Laufe des vergangenen Jahres übrigens vielerorts persönlich überzeugt. „In jedem Jahr sehen wir wieder eine qualitative Steigerung”, lobte die Fachfrau bereits im Vorfeld. Bei ihren Konzertbesuchen habe sie echte Shows erlebt, die auch mit den ganz Großen mithalten könnten. „Um diesen gewonnenen Eindrücken gerecht zu werden, haben wir in diesem Jahr auch unsere Technik wieder aufgestockt, zum Beispiel mit einer LED-Wand an der Hauptbühne.“ Vor dieser wurden „urbane Pop-Hymnen“, jede Menge Rap, Rock, Alternative, Indie, Soul und nicht zuletzt Electronic Dance Music geboten – und das auf allerhöchstem Niveau.

Eröffnet wurde die diesjährige Runde gemeinsam von Julia Wartmann und Coach David Pfeffer vor der liebevoll eingerichteten Wohnzimmerbühne im Foyer. „Die Chance, junge Musiker hier zu haben, ist toll. Und heute können wir uns dank des Forest Jump-Teams und ihrer liebevollen Wohnstube auch heimelig fühlen”, lobt die junge Projektleiterin vor allem die Unterstützung, die der Wettbewerb seit vielen Jahren durch die Stadt Salzwedel erfährt. Vollblutmusiker David Pfeffer hat sich im Rahmen des vorgeschalteten, ersten Coachings bereits einen Eindruck verschaffen können. „Alle sind etwas nervös, aber alle sind auch top motiviert und haben Bock!” Es sei ein bunter Haufen, der sich sehr gut formiert habe, macht er Lust auf eine lange Musik-Nacht. Etwas ernster ergänzt er: „Ganz viel Qualität wird oft nicht erkannt.” Das, was bei diesem Bundesfinale geboten werde, sei für jeden interessant.

„Peak City”: Deutschlands beste Newcomerband 2015

Für Peak City hatte sich die dreistündige Anreise aus Berlin gemeinsam mit ihren 55 Fans im Gepäck mehr als nur gelohnt. Sie konnten die Jury überzeugen und sind nun die „local heroes 2015”. Gerechnet hatten sie mit diesem Erfolg allerdings nicht, platzt es hinter der Bühne aus ihnen heraus. Dass das nun umso heftiger gefeiert werden muss, versteht sich da quasi von selbst. In zwei Wochen hätten sie wieder einen Auftritt in Berlin und kündigen schon jetzt an: „Da wird gefeiert!” Der Abend als solcher sei für sie ziemlich aufregend gewesen. Gerade das Coaching habe für einen echten Mehrwert gehabt. Hier hätten sie tatsächlich viel mitgenommen. Erste Kontakte mit dem ein oder anderen Jury-Mitglied seien ebenfalls geknüpft worden. Ihr Fazit fiel entsprechend aus: „Ewartungen erfüllt – Check!” Besonders heraus stach übrigens ihr wilder Stilmix, zu dem nach Meinung der Fachleute nicht wenig Mut gehöre. „Es sind die Genres, die wir am meisten feiern”, erklären sie ihr Konzept, das von Hardcore über Pop bis hin zu Rock und EDM reiche. Natürlich hätten sie auch Vorbilder wie Linkin Park oder Enter Shikari, 30 Seconds to Mars und gar Taylor Swift gehörten aber ebenfalls unbedingt dazu. „Wir sind sehr uneingeschränkt und feiern eigentlich jede Musik.”

Die Göttinger Band „Kyles Tolone“ hatten am Ende der Nacht die Gäste voll auf ihrer Seite und den ersten Platz in der Publikumswertung errungen. Gerechnet hätten sie damit nicht, gestehen sie kurz nach der Bekanntgabe verblüfft. „Die Bands waren alle super”, so ihre einhellige Meinung. Die Truppe hatte im Vorfeld ordentlich die Werbetrommel für ihre Teilnahme im Bundesfinale gerührt und konnte gar mit zwei großen Fanbussen anreisen. Allein aus Niedersachsen kamen also rund 100 Fans, um gemeinsam mit dem Salzwedeler Publikum zu feiern. Apropos: Natürlich wird der Erfolg noch einmal mit den Fans ausgiebig begossen. Lob hatten die Herren auch für das Team hinter den Kulissen. Das Ganze sei in ihren Augen „super organisiert” gewesen. „Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Die Qualität der Bands war wahnsinn”, so die erfahrenen Contest-Teilnehmer.

Einen weiteren Titel vergab die Jury an den Schlagzeuger Daniel Franke der Brandenburger Band „Max & the BASH“. „In keinster Weise” rechnete er mit einer solchen Prämierung zum „Besten Instrumentalisten 2015“, wie er kurz darauf hinter den Kulissen gesteht. „Aber es freut mich natürlich sehr.” Der junge Mann spielt nach eigenen Angaben bereits seit ganzen 16 Jahren Schlagzeug. „Das ist über die Hälfte meines Lebens.” Besessenes Üben sei allerdings gar nicht sein Ding. Er übe, indem er mit anderen Musikern live spiele oder probe. Besonderen Wert legt er beim Spiel darauf, auf die anderen Musiker zu hören und dem Song dienlich zu spielen. Es gelte, nicht zu übertreiben, sondern das zu spielen, was auch hingehöre. Gemeinsam mit seiner Band hatte er „das Glück” als erste zu spielen, ebenso wie übrigens in den Vorrunden, und habe dementsprechend entspannt in den Abend gehen können.

Philipp Rodrian von „FofoTank” wurde zum „Besten Sänger“ des Abends auserwählt. „Letztendlich ist es ja immer eine Geschmackssache”, ist er kurz nach der Verleihung noch sichtlich perplex. Über die Wahl selbst sei er natürlich sehr erfreut. Auch dem Publikum war im Laufe des Auftritts aufgefallen, wie viele Oktaven dieser junge Mann abzudecken vermochte. Diese Gabe, sei ihm quasi in die Wiege gelegt worden, erzählt er bescheiden. Erst seit fünf Jahren singe er übrigens ernsthaft. Unterricht nehme er nicht. Allerdings besuche er hier und da einige Workshops, um nichts falsch zu machen und sich vor allem auch zu verbessern. „FofoTank” hatten erst vor gut zwei Wochen von ihrer Teilnahme erfahren, waren nun aber ziemlich froh, überhaupt dabei gewesen zu sein.

local heroes-Teilnehmer werden mit Preisen im Wert von über 15.000 Euro belohnt

Das gesamte Teilnehmerfeld durfte sich über Preise im Gesamtwert von mehr als 15.000 Euro freuen. Im Einzelnen nahmen die Top-Platzierten Folgendes mit nach Hause. Die Jurysieger Peak City erhielten einen 1.000 € Gutschein vom Musikhaus Thomann, einen Tourbus-Gutschein von Touralarm, ein Sennheiser-Mikrofon, eine Merch-Gitarre im Stil von WERKHAUS und einen First-Class-Deal beim weltweiten Onlinemusikvertrieb RecordJet. Außerdem gewann die Band ein Live-Musikvideo vom Bundesfinalauftritt als Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt.

Die beste Newcomerband des Jahres aus Sicht des Publikums Kyles Tolone erhielt einen Slot beim AMULA-Festival 2016, das am 06. August in Salzwedel stattfinden wird. Die Deutsche Rockmusikstiftung ergänzt den Auftritt mit einer Fahrt im Tourbus zur Location.

Der beste Instrumentalist des Jahrgangs Daniel Franke darf sich über ein TC-Helicon VoiceLive 3 freuen. Der beste Sänger, Philipp Rodrian, erhält ein TC-Helicon Gesangs-SET samt Mikrofon und Loop-Station. Die Zweitstimmensieger, Bazouka Groove Club, werden ihr Album mit RecordJet weltweit online vertreiben.

Erstmals vergab das Label „Escape Artists“ einen Sonderpreis. Verbunden waren damit ein Label-Preis inkl. Song-Produktion und digitaler Veröffentlichung von David Pfeffer, ein Förderpreis des Kultusministeriums Sachsen-Anhalt für Promotionleistungen und ein Gutschein für einen Touralarm-Tourbus. Dieser Preis ging an „MeinTon“ aus Schleswig-Holstein.

Music-Battle maximal: Rund 1500 Bands traten 2015 an

Verdient haben sich die Teilnehmer diese umfangreiche Unterstützung allemal. In lediglich 20 Minuten Spielzeit haben sie ihr Können auf den Punkt gebracht und so Jury und Publikum gleichermaßen von ihrem musikalischen Know-How überzeugt. Dem „local heroes“-Bundesfinale voraus ging übrigens ein nicht minder hartes Prozedere. Über teilweise mehrstufige Wettbewerbe mit insgesamt rund 1.500 Bands haben sich die jungen Leute auf 150 Bühnen vor fast 100.000 Zuschauern bis ganz nach oben gespielt. Ein ganzes Jahr lang liefen die spannenden und abwechslungreichen Konzerte an den unterschiedlichsten Austragungsorten. Große Bühnen, kleine Clubs, intime Runden und mehrere Hundert jubelnde Fans: Ganz gleich, ob im südlichen Baden-Württemberg oder im nördlichen Schleswig-Holstein, überall fieberten die Landesveranstalter und die Fans von Anfang bis Ende mit viel Herzblut mit.

Deutschland feiert in Salzwedel eine gigantische Party

Ab 18 Uhr hieß es am vergangenen Samstag nun Augen Richtung Bühne! Gespannt warteten alle Anwesenden darauf, welche musikalischen Highlights die Hansestadt in dieser Nacht in Schwingungen versetzen würden. Folgt der erste Knall gleich zu Beginn, wie ihn 2014 die Gruppe und späteren Gesamtsieger „Konvoy” gezündet hatte?

Nein, dieses Jahr hielt die Spannung bis zum Schluss. So unterschiedlich die Gäste, so unterschiedlich auch ihre Favoriten. Insgesamt acht Busse hatten die Teilnehmer mit nach Salzwedel gebracht. Die Fans aus fast allen Ecken der Republik feierten jedoch, wie schon so oft, das gesamte Feld und nicht nur ihre Favoriten. „Authentisch, ehrlich, explosiv”, so die Stichworte, die aus dem Publikumsreihen zu vernehmen waren. Und das völlig zu Recht, wie später auch die Fachjury und natürlich auch die beiden Coaches David Pfeffer und Felix Mannherz feststellten.

„Die Qualität ist nach wie vor sehr hoch”, so David Pfeffer kurz vor Ende des Wettbewerbs. Diesen Eindruck habe er schon vor zwei Jahren gehabt, als er als Juror am Bundesfinale teilnahm. Im Vorfeld werde hier immer sehr gute Arbeit geleistet. Insgesamt sei das Feld „extrem hochwertig”. Es seien junge Bands dabei, die er sich in Zukunft durchaus in einem größeren Rahmen vorstellen könne. Überrascht sei er gewesen, dass bei relativen vielen Formationen die Songs sowohl akustisch als auch verstärkt, also in „beiden Gewändern” funktionieren würden. „Das ist ein Zeichen dafür, dass das Songwriting schon ganz gut ist.” Und dieses sei „die größte Hürde”, die man nehmen müsse, um erfolgreich zu werden. Er jedenfalls habe bei einigen Songs durchaus schon Potential gesehen. „Das ist ein wichtiger Aspekt für mich, der erfüllt worden ist. Da freue ich mich drüber”, so der Vollblutmusiker, dem Authentizität wichtiger sei, als eine durchgestylte Bühnenpräsenz. „Für mich entscheidet die Musik. Ich muss die Augen zumachen und das glauben. Wenn eine Band das erfüllt, bin ich überzeugt”, so David Pfeffer.

Ebenfalls keine leichte Aufgabe hatte die Fachjury dieses Jahrgangs zu bewältigen. Der Herausforderung stellte sich Alex Ninow. „Er ist unser ursprünglichstes Jurymitglied, Jurysprecher, Veranstalter und DJ“, erklärt Wartmann. Daneben gehörten Jorin Zschiesche (Captain von RecordJet), Fred Roberts (Musikjournalist) und Hannes Jaeckl (Produzent) zum Team. Neu in der Runde waren Tim Gerrits (Singer/Songwriter), Sebastian Rätzel (Musiker bei The Baseballs), Max Buskohl (Singer/Songwriter), Martin Risel (Kulturredakteur, Deutschlandradio Kultur), Ulli Deutschmann (Musiker) und Georg Gabler (Musiker, Produzent, Eigentümer der GAB Music Factory). In der Bewertung waren die Fachleute auch in diesem Jahr frei.

Eine Band muss unerschrocken sein

Jorin Zschiesche von RecordJet gehört zur erfahrenen Runde unter den Juroren. Mit Blick auf die vergangenen Jahre ist er nun voll des Lobes. „Das Niveau ist mehr als nur durchschnittlich. Es waren wirklich ziemlich viele wirklich interessante Bands dabei.” Man merke schon, wer auf dem Zeitgeist mitschwinge und wer noch ein bisschen hinterher hänge und noch einen alten Sound fahre, so seine Beobachtung zum aktuellen Jahrgang. Im Moment würden gerade sehr viele Genres durchmischt, erklärt er. „Peak City” habe das zum Beispiel getan. Es werde vor nichts Halt gemacht und alles zusammengewürfelt, worauf die jungen Leute Lust hätten. Eine Band müsse heutzutage „unerschrocken” sein und sich auch etwas trauen. „Es bringt keiner Band etwas, irgendwelche anderen Künstler zu kopieren.” Es gelte, etwas Eigenes zu entwickeln, sich einfach auszuprobieren und die unterschiedlichen Charaktere zusammenzubringen. Und worauf hat er in diesem Jahr als Juror am meisten Wert gelegt? Songs, Instrumente, Sänger, Bühnenauftritt, Umgang mit dem Publikum, Zeitgeist, die Liste ist lang. Außerdem gebe es noch einen sogenannten „Bonus”, etwa für einen herausragenden Sänger oder für etwas Besonderes, das hängen bleibe.

„Es ist nicht einfach damit getan, Preise zu vergeben”

RecordJet hat den Wettbewerb bereits in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Preisen unterstützt. Kontakte zu ehemaligen Gewinnern bestünden Zschiesche zufolge noch immer. Mit einigen habe die Zusammenarbeit auch tatsächlich funktioniert. Auch bei denjenigen, die andere Wege gegangen seien, habe man vermittelt, etwa zu einem anderen Label. „Es ist nicht einfach damit getan, Preise zu vergeben”, betont der Fachmann. Es sei wichtig, auch hinterher miteinander zu sprechen und zu sehen, was brauchen die einzelnen überhaupt. Den ein oder anderen habe er sogar längerfristig auf dem Schirm und verfolge, wie sich diejenigen entwickeln würden.

Auch Jury-Kollege Max Buskohl war am Ende des Tages mehr als nur zufrieden mit dem Gesehenen. Besonders beeindruckt zeigte sich der Musiker von der musikalischen Bandbreite des Teilnehmerfeldes. „So kann ich tatsächlich immer wieder ein frisches Ohr haben.” Immer wieder habe es Überraschungen gegeben. So habe es Bands gegeben, die ihr Set nicht so stark begonnen, es dafür aber umso stärker beendet hätten. Insgesamt habe sich alles auf einem „guten Niveau” abgespielt. Er jedenfalls habe sich gut unterhalten gefühlt. Gemeinsam mit „Empty Trash” habe er in der Vergangenheit selbst an vielen Wettbewerben teilgenommen, erzählt er. Die Teilnehmerseite einer solchen Veranstaltung kennt er also nur zu gut und könne sich entsprechend in die jungen Leute hineinversetzen. „Wenn man mal mitgemacht hat, kann man da echt mitfiebern.” Generelle Bewertungskriterien mag er nicht ansetzen. Das empfinde er als ungerecht. Buskohl betrachtet lieber das Gesamtpaket. Aber auch er, so stellt sich im Gespräch heraus, achte auf das Thema Zeitgeist. Ein Erfolgskriterium sei das allerdings nicht. Seit Rat für den Jahrgang 2015 fällt entsprechend aus: „Ich bin für Chaos auf der Bühne”, so sein unkonventionell klingender Tipp. Dieses müsse allerdings „gekonnt” sein. Die Songs müssten quasi im Schlaf sitzen. Dann könne man weitergehen, etwa in Richtung Bühnenbild oder gar Gesamteindruck. Man müsse schon wie eine Einheit aussehen. Denn: „Die Augen essen mit!”

Neben der großen Wettbewerbsbühne gab es in diesem Jahr abermals einen zweiten Veranstaltungsort. In den jeweils 10-minütigen Umbaupausen wurde den Gästen im Foyer des Kulturhauses unter anderem ein Interview- und unplugged-Programm in Wohnzimmer-Atmosphäre mit Howie von Yagaloo geboten.

„Local heroes vermittelt uns ein familiäres Gefühl“

Local heroes sei bisher der am besten organisierte Bandcontest, an dem sie teilgenommen hätten, erklärten MeinTon als Schleswig-Holstein im Vorfeld. Allein das mache schon einen sympathischen Eindruck, so das Quintett, das für seine Fans sogar einen Reisebus zum Bundesfinale organisiert hatte. „Wir finden es super, dass der Fokus nicht so auf Konkurrenz-Gehabe liegt, sondern auf dem gemeinsamen Rocken einer Veranstaltung. Eben miteinander - nicht gegeneinander.“

Genau das schätzen auch Meilenläufer aus Sachsen. An local heroes habe sie vor allem die Erfahrung, das Kennenlernen von Bands, Jurymitgliedern, Veranstaltern und vielen mehr gereizt, erzählen sie vorab. „Local heroes ist der bedeutendste Bandcontest überhaupt. Wir sind froh darüber, dass wir am Bundesfinale teilnehmen dürfen und sehen das Ganze als eine mega gute Erfahrung und Chance. (…) Wir wollen einfach rumkommen, unsere Musik spielen und eine gute Zeit haben.”

Anders, als so manche ihrer Mitstreiter, sind Bonez aus Nordrhein-Westfalen bereits erfahrene Contest-Teilnehmer. Sie wissen um den Aufwand und den Einsatz hinter den Kulissen. Gehe es nur um Kommerz, sei ihnen eine solche Veranstaltung allerdings völlig zuwider. Sie schätzen vielmehr den sportlichen Wettkampf: „(...) auf der Bühne alle beleidigen und Backstage mit den anderen Bands beim netten Plausch ein Bierchen trinken. Local heroes vermittelt uns genau dieses familiäre Gefühl, wir fühlen uns unterstützt und nicht ausgebeutet. Und das Essen ist fabelhaft“, waren sie sich einig.

Mittlerweile steuert der Wettbewerb mit Riesenschritten auf ein ganz besonderes Ereignis zu. 2016 steht das 25. Final-Jahr für „local heroes“ an. Bis dahin gilt weiterhin: „Ihr spielt die Musik!“

Die Teilnehmer des „local heroes“-Bundesfinals 2015 noch einmal im Überblick:

1. Bazouka Groove Club _HESSEN

2. The Vagabonds _HAMBURG

3. We Are Riot _BREMEN

4. Kyles Tolone _NIEDERSACHSEN

5. Max & the Bash _BRANDENBURG

6. Môrre _SACHSEN-ANHALT

7. MeinTon _SCHLESWIG-HOLSTEIN

8. Antiheld _BADEN-WÜRTTEMBERG

9. Meilenläufer _SACHSEN

10. Bonez _NORDRHEIN-WESTFALEN

11. Peak City _BERLIN

12. FofoTank _RHEINLAND-PFALZ

13. The Hoodoo Two _MECKLENBURG-VORPOMMERN

Das sind die Preisträger 2015 im Überblick:

Jury:

1.Peak City _BERLIN
2. Max & the Bash _BRANDENBURG
3. The Hoodoo Two _MECKLENBURG-VORPOMMERN

Publikum:

1. Kyles Tolone _NIEDERSACHSEN
2. Peak City _BERLIN und We are riot _BREMEN
3. MeinTon _SCHLESWIG-HOLSTEIN

Zweitstimmensieger Publikum:

Bazouka Groove Club _HESSEN

Bester Instrumentalist:

Daniel Franke (Max & The Bash _BRANDENBURG)

Bester Sänger:

Philipp Rodrian (FofoTank _RHEINLAND-PFALZ)

Sonderpreis:

MeinTon _SCHLESWIG-HOLSTEIN

Text: Nicole Oppelt

Cover-Foto: Malte Schmidt

Bildergalerien: http://local-heroes.de/szene/bildergalerie-i-bundesfinale-2015-13226


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Sascha Madsen

„Wir sehen Salzwedel und vor allem „local heroes“ tatsächlich als unsere musikalische Heimat. Das waren unsere Anfänge. Hier waren unsere festen Bastionen, wo wir gelernt haben. Es war nicht immer einfach. Es war oft schön. Aber vor allem haben wir gelernt zu spielen und worum es geht. Hier haben wir Unterstützer gefunden und Leute, die uns gesagt haben, was man machen muss. Und so muss man das auch sehen. Wenn man gerade eine Band gegründet hat, weiß man nichts. Man muss sich gute Leute raussuchen, die einem selbstlos weiterhelfen können und wollen. Dieter Herker und Aktion Musik e.V. haben sich genau das auf die Fahne geschrieben. Allein deshalb ist der Verein so wichtig.“

// Schlagzeuger der Band MADSEN
Maurice Gajda

„Dass man Bands an die Hand nehmen und fördern muss, ist total wichtig. Meiner Meinung nach sollte das sogar Standard sein. Wenn du als Band hinausgehst und zum ersten Mal außerhalb deines Proberaums deine Musik präsentierst, gibt es so viele Widrigkeiten und so viele Faktoren, die da hineinspielen, dass es total wichtig ist, dass da jemand ist, der dir als Band sagt: Das und das musst du tun; und das und das solltest du vielleicht nicht tun.“

// Moderation, u.a. Radio Fritz, Guten Morgen Deutschland
Dieter Herker

„Man vergleicht Kunst oder in diesem Fall Musik nicht miteinander. Wir haben uns damals trotzdem auf das Experiment eingelassen, weil es Aufmerksamkeit gebracht hat. Nach außen haben wir das als einen Wettbewerb verkauft, nach innen war es und ist es bis heute die Plattform, die Newcomer fördert. Bis heute ist das Backstage der interessanteste Raum bei unseren Veranstaltungen für die Bands.“

// Mitbegründer von local heroes

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